Der Berliner Grundversorger Vattenfall wird zum kommenden August eine Strompreiserhöhung vornehmen. Hunderttausende Kunden aus der Bundeshauptstadt müssen dann knapp sechs Prozent mehr für Strom bezahlen.
Der Arbeitspreis im Berliner Grundversorgungstarif von Vattenfall steigt ab August von 31,14 Cent pro Kilowattstunde auf 33,25 Cent. Der Grundpreis bleibt unverändert bei 8,20 Euro im Monat. Die Preiserhöhung belastet also insbesondere verbrauchsstarke Haushalte. Bei einem Jahresverbrauch von 3.500 Kilowattstunden (Zwei-Personen-Haushalt) erhöhen sich die monatlichen Stromkosten umgerechnet um mehr als sieben Euro.
Vattenfall begründet die anstehende Preiserhöhung mit gestiegenen Steuern und Abgaben sowie Mehrbelastungen bei Netz- und Beschaffungskosten. Der Konzern betonte gegenüber der Deutschen Presse-Agentur, dass der Strompreis in Deutschland zu mehr als drei Vierteln auf Kosten beruhe, die nicht von den Energieversorgern selbst beeinflussbar seien. Vattenfall hat in Berlin rund 1,6 Millionen Kunden.
Auch nach der Preiserhöhung zahlen Vattenfalls Kunden zunächst den bisherigen Mehrwertsteuersatz von 19 Prozent auf Strom. Um vor dem Hintergrund der Coronakrise für Entlastungen zu sorgen und die Kaufkraft in Deutschland anzukurbeln, will die Bundesregierung die Mehrwertsteuer von Juli bis Dezember 2020 auf 16 Prozent senken. Dies werde man bei der Jahresrechnung berücksichtigen, versichert Vattenfall.
Aus unseren kontinuierlichen Marktanalysen geht hervor, dass Musterhaushalte durch einen Wechsel von der Grundversorgung in einen günstigen Stromtarif im bundesweiten Schnitt mehr als 200 Euro pro Jahr sparen können. Tatsächlich ist das Sparpotenzial sogar noch deutlich höher, denn viele Stromanbieter zahlen Neukunden bei einem Wechsel lukrative Prämien.
Aus Verbrauchersicht besonders wichtig: Die Kündigungsfrist in der Grundversorgung beträgt lediglich zwei Wochen. Damit ist für Stromkunden ein schneller und unproblematischer Wechsel möglich.
Deshalb unser Tipp: Raus aus der Grundversorgung und schon kurzfristig spürbar sparen!
Björn Katz, Redaktion StromAuskunft.de