Fünf Jahre Fukushima: Greenpeace-Report schildert Umweltfolgen

Fünf Jahre Fukushima: Greenpeace-Report schildert Umweltfolgen

04.03.2016 | Energienachrichten

An diesem Wochenende sowie am 11. März wird die Umweltorganisation Greenpeace in mehr als 40 deutschen Städten an den katastrophalen Reaktorunfall im japanischen Fukushima vor fünf Jahren erinnern. Im Rahmen eines aktuellen Reports informiert Greenpeace über die gravierenden Umweltfolgen des Unglücks.

"Die Folgen von Fukushima werden noch Jahrhunderte andauern", erklärt Heinz Smital, Kernphysiker und Atomexperte von Greenpeace. "Hunderttausende Menschen sind betroffen, weite Regionen an der Ostküste Japans bleiben radioaktiv belastet." Greenpeace misst gegenwärtig mit einem internationalen Team von Strahlenschutzexperten die radioaktive Belastung des Pazifiks vor Fukushimas Küste. Naoto Kan, Japans Premierminister zur Zeit des Fukushima-Unglücks, besuchte zu Beginn der Messungen das Aktionsschiff Rainbow Warrior III. Kan fordert den endgültigen Ausstieg Japans aus der Atomenergie.

Laut Greenpeace-Analyse habe der Super-GAU von 2011 weiträumig langlebige radioaktive Elemente wie Cäsium 137 und geringe Mengen Strontium 90 freigesetzt, die von Pflanzen und Tieren aufgenommen worden seien. Durch Schneeschmelzen, Wind und Regen breite sich die Kontamination aus der Vegetation in den Wäldern, im Süßwasser und in den Küstenökosystemen aus. Die Auswirkungen seien bereits sichtbar: Wissenschaftler hätten Mutationen als Folge der Cäsium-Belastung in Bäumen, im Gras, in Schmetterlingspopulationen, Würmern, Süßwasserfischen und Vögeln nachgewiesen.

Derzeit lagern mehr als neun Millionen Kubikmeter Atommüll an einigen Tausend Standorten in der Region Fukushima. Bewohnte Gebiete und Streifen entlang der Straßen und der Waldränder wurden gereinigt, aber: "Von den Bergen wird die Radioaktivität zurückkehren", so Smital. "Ein Super-GAU lässt sich nicht einfach wieder aufräumen."

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Björn Katz, Redaktion StromAuskunft

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