Neues Notfallzentrum für nukleare Unfälle in Köln

Neues Notfallzentrum für nukleare Unfälle in Köln

24.05.2013 | Energienachrichten

Die Gesellschaft für Anlagen- und Reaktorsicherheit (GRS) hat an ihrem Hauptsitz in Köln ein neues Notfallzentrum fertiggestellt, welches das Bundesumweltministerium künftig unterstützen soll, wenn es in einer kerntechnischen Anlage in Deutschland oder im Ausland zu einem Störfall oder Unfall kommt, wie dies 2011 in Fukushima der Fall war.

Das neue Zentrum ist Bestandteil der Notfallorganisation, die die GRS im Auftrag des Bundesumweltministeriums rund um die Uhr bereithält. Den Kern bildet ein Notfallstab, der aus einem Team von rund 60 Experten unterschiedlicher Fachgebiete, wie beispielsweise Anlagentechnik, Unfallanalyse oder Strahlenschutz, zusammengesetzt ist. Tritt der Ernstfall ein, so werden im Notfallzentrum Informationen zum Ereignis zusammengetragen, ausgewertet und, soweit möglich, Prognosen zum weiteren Verlauf des Stör- oder Unfalls erarbeitet. Dazu können die Experten auch auf Simulationsprogramme und vorberechnete Unfallszenarien zurückgreifen.

Bei einem nuklearen Unfall besteht eine weitere Aufgabe des Notfallzentrums darin, mögliche oder bereits eingetretene Freisetzungen radioaktiver Stoffe in die Umwelt zu ermitteln. Das Bundesamt für Strahlenschutz kann auf dieser Grundlage die radiologische Belastung für die Bevölkerung abschätzen.

In die Konzeption des neuen Notfallzentrums sind insbesondere die Erfahrungen eingeflossen, die der Notfallstab der GRS während des Reaktorunfalls in Fukushima gemacht hat. "Damals waren unsere Kolleginnen und Kollegen mehrere Wochen im Einsatz, in den ersten Tagen des Unfalls rund um die Uhr. Dabei wurde deutlich, dass unsere bisherige Infrastruktur vor allem im Hinblick auf die Größe der Räumlichkeiten für länger andauernde Ereignisse nicht optimal war. Uns war deshalb wichtig, dass wir nicht nur die Technik, sondern auch die Arbeitsbedingungen verbessern", so Prof. Dr. Frank-Peter Weiß, technisch-wissenschaftlicher Geschäftsführer der GRS.

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Björn Katz, Redaktion StromAuskunft

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