LichtBlick rät von "Zwangs-Smart-Meterisierung" ab

LichtBlick rät von "Zwangs-Smart-Meterisierung" ab

11.11.2015 | Energienachrichten

Das unlängst vom Bundeskabinett beschlossene Gesetz zur Digitalisierung der Energiewende soll Stromkunden in Zukunft zum Einbau intelligenter Stromzähler, sogenannter Smart Meter, verpflichten. Ab 2017 soll die Einbaupflicht schrittweise für Betriebe und besonders verbrauchsintensive Privathaushalte eingeführt werden. 2020 kann die Vorschrift schließlich auch Stromkunden mit einem durchschnittlichen bzw. geringen Verbrauch, also im Grunde jeden, betreffen.

Laut Ralph Kampwirth vom Energie- und IT-Unternehmen LichtBlick sind Smart Meter ein wichtiger Baustein der Energiewende. Eine aktuelle Umfrage des Hamburger Ökostrom-Pioniers zeigt allerdings, dass die Verbraucher einem Einbauzwang skeptisch gegenüberstehen. Kampwirth: "60 Prozent sind generell dagegen. Und der Hauptgrund ist, dass nur jeder Dritte glaubt, er könne mit einem intelligenten Stromzähler Geld sparen." Auch die mit dem Smart-Meter-Einbau verbundenen Mehrkosten von bis zu 60 Euro pro Jahr wollen die wenigsten Haushalte bedingungslos in Kauf nehmen.

Experte Kampwirth rät von einer pauschalen und flächendeckenden Einbaupflicht ab, denn für viele Haushalte lohne sich das Smart Metering in der Tat nicht. "Unser Vorschlag wäre: Baut die Smart Meter nur dann ein und dort, wo es sich rechnet und wo es einen Energieversorger gibt, der ein entsprechendes Geschäftsmodell anbietet. Dann können wir diesen Vorteil für die Energiewende trotzdem haben."

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Björn Katz, Redaktion StromAuskunft

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