Studie: Kraft-Wärme-Kopplung am Klimaschutz ausrichten

Studie: Kraft-Wärme-Kopplung am Klimaschutz ausrichten

22.04.2015 | Energienachrichten

Die Rolle von Anlagen mit Kraft-Wärme-Kopplung (KWK), also Kraftwerken, die sowohl Strom als auch Wärme erzeugen, wird sich im weiteren Verlauf der Energiewende maßgeblich ändern müssen. Neue KWK-Anlagen sollten künftig je nach ihren spezifischen Funktionen für das Energiesystem vergütet werden. Dazu zählen Systemdienstleistungen, die Bereitstellung von Strom und Wärme, Flexibilität sowie der Klimaschutz. So lautet die zentrale Empfehlung einer aktuell von der Initiative Agora Energiewende vorgestellten Studie. Bislang erhalten KWK-Anlagen unabhängig von ihrem Beitrag zum Energiesystem und zum Klimaschutz mehrere direkte und indirekte Vergütungen.

"Fossile Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen sind im Vergleich zu ausschließlich stromerzeugenden Kraftwerken deutlich effizienter, dennoch verursachen sie im Gegensatz zu erneuerbaren Energien immer noch klimaschädliche CO2-Emissionen - besonders, wenn es sich um KWK auf Basis von Kohle handelt", erklärt Dr. Patrick Graichen, Direktor von Agora Energiewende. "Eine Förderung ist insofern nur dann gerechtfertigt, wenn die KWK die Energiewende stützt."

Um die Klimaschutzeffekte der KWK in den Fokus zu rücken, solle das Kraft-Wärme-Kopplungs-Gesetz künftig gezielt klimaverträglichere Gas-KWK fördern, so die Studie. Ebenso sollten in Zukunft jene Anlagen besonders gefördert werden, die flexibler Strom und Wärme liefern können als bislang üblich. Darüber hinaus empfiehlt die Studie, den Strom aus KWK-Anlagen künftig nicht mehr zu vergüten, wenn die Preise an der Strombörse negativ sind. Eine ähnliche Regelung gilt von 2016 an auch für Erneuerbare-Energien-Anlagen.

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Björn Katz, Redaktion StromAuskunft

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