Netzausbau: Finanzexperten warnen vor Bürgeranleihe

Netzausbau: Finanzexperten warnen vor Bürgeranleihe

23.07.2013 | Energienachrichten

Durch das Prinzip der Bürgeranleihe sollen Deutschlands Stromverbraucher in Zukunft den notwendigen Netzausbau in der Bundesrepublik mitfinanzieren können. Die federführenden Minister Rösler und Altmaier erhoffen sich dadurch nicht nur ein tragbares Finanzierungsmodell, sondern auch mehr Akzeptanz für neue Stromautobahnen. Geplant ist diese Form der Bürgerbeteiligung zum Start vorerst nur in Schleswig-Holstein. Nun warnen Finanzexperten jedoch vor den Risiken einer solchen Anleihe.

Demnach wird vor allem Kleinsparern von der Bürgeranleihe abgeraten, da das Risiko eines Totalverlustes bestehe. Wie die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung berichtet, finanzieren die Bürger beim derzeitigen Modell in Schleswig-Holstein nicht direkt den Ausbau des Stromnetzes, sondern unterzeichnen lediglich eine Hybridanleihe des Netzbetreibers Tennet. Im Insolvenzfall würde eine solche Anleihe nachrangig behandelt, geben Finanzexperten zu bedenken.

Bislang stößt das Konzept der Bürgeranleihe auf eine eher geringe Resonanz in der Bevölkerung. In Schleswig-Holstein haben zwischen 1.500 und 2.000 Bürger entsprechende Unterlagen angefordert. Der Netzbetreiber Tennet verweist jedoch darauf, dass die Zeichnungsfrist erst im August sei und man deshalb noch keine Rückschlüsse auf das allgemeine Interesse an der Bürgeranleihe ziehen könne.

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Björn Katz, Redaktion StromAuskunft

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