Windenergie aus dem Wald - StromAuskunft Energienachrichten

Windenergie aus dem Wald

21.09.2011 | Energienachrichten

Das Bundesumweltministerium und der Deutsche Naturschutzring (DNR) setzen sich aktuell für einen naturverträglichen Ausbau der Windenergie in deutschen Wäldern ein. So sollen in Zukunft auch Standorte in intensiv genutzten Wirtschaftswäldern für Windkraftanlagen erschlossen werden. "Angesichts der Bedeutung erneuerbarer Energien wie der Windenergie für den Klimaschutz sollte zukünftig der Bau von Windkraftanlagen in intensiv genutzten Wirtschaftswäldern mit einer geringen ökologischen Bedeutung stärker als bisher in Erwägung gezogen werden", fordert DNR-Generalsekretär Dr. Helmut Röscheisen.

Bislang befindet sich erst eine geringe Anzahl von Windkraftanlagen in den deutschen Wäldern. Die technologische Fortentwicklung mit bis zu 200 Meter hohen Turbinen könnte es allerdings ermöglichen, diese in Zukunft auch weit über den Baumwipfeln einzusetzen. Dies könnte nach Expertenmeinung eventuell sogar weniger problematisch für den Natur- und Artenschutz sein als manche Standorte außerhalb des Waldes. Dr. Torsten Bischoff, zuständiger Referatsleiter für die Windkraft im Bundesumweltministerium, kommentiert: "Ohne Waldstandorte werden insbesondere die waldreichen Bundesländer ihre ehrgeizigen Ziele für den Ausbau der erneuerbaren Energien nicht erreichen können. Hier sehe ich für die Windenergie im Wald sehr gute Chancen. Allerdings müssen wir vorhandene Wissensdefizite im Rahmen der Windenergie im Wald forschungsbegleitend ausräumen."

In Deutschland umfasst der bewaldete Teil mit über 11 Millionen Hektar etwa ein Drittel der gesamten Landesfläche. Wertvolle Wälder mit alter und artenreicher Flora und Fauna sowie beliebte Erholungswälder kommen für die Windenergie-Nutzung allerdings nicht in Frage. Nichtsdestotrotz existieren bereits stark genutzte und aus Sicht des Naturschutzes eher geringwertige Waldflächen, beispielsweise Fichten- und Kiefernforste, die als Standorte für Windkraftanlagen in Frage kämen.

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Björn Katz, Redaktion StromAuskunft


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