Bundesregierung plant gesetzliche Windkraft-Offensive

Bundesregierung plant gesetzliche Windkraft-Offensive

09.06.2022 | Energienachrichten

Die Bundesregierung will dem ins Stocken geratenen Windenergie-Ausbau in Deutschland neuen Schub verleihen. Dafür ist offenbar geplant, die bislang auf Landesebene geltenden Abstandsregeln für Windkraftanlagen per Gesetz auszuhebeln.

Abstandsregeln für Windkraftanlagen auf dem Prüfstand

Ziel der Bundesregierung ist es, rund zwei Prozent der Fläche Deutschlands für Windkraftanlagen auszuweisen. Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, sollen zu diesem Zweck sowohl das derzeitige Planungs- und Baurecht als auch geltende Naturschutzgesetze geändert werden.

Im Fokus stehen vor allem die Abstandsregeln der Bundesländer für Windkraftanlagen zu Wohngebäuden. Zwar könnten diese zunächst in Kraft bleiben, verfehle ein Bundesland jedoch seine Flächenvorgaben, würden sie gekippt, heißt es aus Regierungskreisen. Noch in diesem Monat soll ein entsprechendes Gesetzespaket vom Kabinett beschlossen und in den Bundestag eingebracht werden.

Windenergie-Flächen müssen mehr als verdoppelt werden

Gegenwärtig sind lediglich 0,8 Prozent der Fläche Deutschlands für die Onshore-Windenergie ausgewiesen - und nur 0,5 Prozent werden nach Regierungsangaben tatsächlich genutzt. Bis 2030 soll die Leistung der Windkraft an Land auf 115 Gigawatt verdoppelt werden, mit dem Zwei-Prozent-Flächenziel könnten sogar 165 Gigawatt möglich sein.

Um bis zum Ende des Jahrzehnts 80 Prozent des Strombedarfs in Deutschland durch erneuerbare Energien zu decken und 2035 nahezu 100 Prozent, seien diese Ausbauziele notwendig, so die Bundesregierung. Vor dem Hintergrund des Klimawandels, des Ukraine-Kriegs und der hohen Abhängigkeit von fossilen Energieimporten müsse man entsprechend schnell handeln.

Björn Katz, Redaktion StromAuskunft.de


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