Im vergangenen Jahr 2019 erzeugten die hiesigen Windkraftanlagen auf See insgesamt 24,4 Milliarden Kilowattstunden Strom. Wie der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) mitteilt, kann mit dieser Strommenge der Bedarf von rund acht Millionen Musterhaushalten in Deutschland gedeckt werden.
Weil der Branchenverband das Potenzial der Offshore-Windenergie noch bei Weitem für nicht ausgeschöpft hält, begrüßt der BDEW die jüngste Anhebung der Ausbauziele seitens der Bundesregierung. Werde das Ziel von 20 Gigawatt bis zum Jahr 2030 erreicht, so der Verband, könne dann deutlich mehr als die Hälfte aller Haushalte in Deutschland mit klimafreundlichem Windstrom aus Offshore-Parks versorgt werden.
"Der Bundestag sollte den Beschluss der Bundesregierung zur Anhebung der Ausbauziele 2030 und 2040 nun zügig gesetzlich festschreiben. Das würde den Unternehmen Planungssicherheit schaffen und damit Investitionen in die Windenergie auf See fördern", kommentiert Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung. Der Branchenverband wünscht sich auch im Hinblick auf die in dieser Woche beginnende EU-Ratspräsidentschaft Deutschlands ein starkes Forum für die Windkraft auf See. Andreae: "Die EU ist von fast allen Seiten von Meeren umgeben. Die immensen Potenziale für Offshore-Windenergie, die sich daraus ergeben, lassen sich erst durch grenzüberschreitende Zusammenarbeit bei Entwicklung, Anbindung und Betrieb von Windenergieanlagen auf See optimal ausschöpfen. Der Ausbau der Windenergie auf See muss daher zu einem europäischen Projekt werden."
Auch im Sinne der Anfang des Monats beschlossenen Wasserstoff-Strategie der Bundesregierung sei die Offshore-Windkraft ein wichtiger Baustein, so der BDEW. Mithilfe innovativer Wasserstoff-Technologien will Deutschland sowohl die Speichermöglichkeiten von Ökostrom aus Wind und Sonne erweitern als auch die Elektrifizierung der Sektoren Wärme und Verkehr vorantreiben. "Die Produktion von Wasserstoff aus Offshore-Windenergie ist wegen des hohen Anteils an Volllaststunden vielversprechend", sagt Kerstin Andreae.
Björn Katz, Redaktion StromAuskunft.de