Tschernobyl und Fukushima: Milliardengräber

Tschernobyl und Fukushima: Milliardengräber

26.04.2011 | Energienachrichten

NABU-Präsident Olaf Tschimpke erklärt zum 25. Jahrestag der Atomkatastrophe von Tschernobyl sowie vor dem Hintergrund der aktuellen Krisenlage im japanischen AKW Fukushima: "Die Atomkraft schaufelt der Welt ein Milliardengrab. Auch der deutsche Steuerzahler ist davon betroffen, und zwar im Inland wie im Ausland." Aktuell hat die internationale Staatengemeinschaft weitere 550 Millionen Euro für die Bewältigung der Tschernobyl-Folgen zur Verfügung gestellt, Deutschland ist daran mit 42 Millionen Euro beteiligt. Insgesamt werden sich die Kosten allein zur Sicherung der Reaktorruine in der heutigen Ukraine auf mindestens 1,6 Milliarden Euro belaufen.

Der NABU kritisiert, dass auch hierzulande die Folgekosten der Atomkraft dem Steuerzahler aufgebürdet werden. So tauche beispielsweise die finanzielle Belastung für die Lagerung der hochradioaktiven Abfälle nicht in den Konzernbilanzen auf. Olaf Tschimpke: "Die Bundesregierung muss diese Geldvernichtung beenden und die wahren Kosten der Atomenergie beziffern - dann zeigt sich ganz klar, dass Wind- und Wasserkraft heute schon wesentlich günstiger als Atomstrom sind."

In der Ukraine sowie in Weißrussland leidet bereits die dritte Generation unter den Folgen der Radioaktivität. In Japan werden ebenfalls Millionen Menschen auf lange Sicht von der Verstrahlung der Umwelt betroffen sein, mahnt der NABU. "Aber auch ohne GAU sind die Kosten immens und Generationen deutscher Steuerzahler werden für den Rückbau der Atomkraftwerke sowie die Lagerung des Atommülls zahlen", so Tschimpke. Er verlangt ein "ehrliches Preisschild" für die Atomenergie.

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Björn Katz, Redaktion StromAuskunft


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