Appell: Kerntechnik-Know-How trotz Atomausstieg

Appell: Kerntechnik-Know-How trotz Atomausstieg

11.05.2016 | Energienachrichten

Anlässlich der 47. Jahrestagung Kerntechnik in Hamburg hat die Vorsitzende der Kerntechnischen Gesellschaft, Dr. Astrid Petersen, auf die Bedeutung des Kompetenzerhalts für die nukleare Sicherheit hingewiesen: "Gerade im europäischen Kontext sind unsere Fachleute derzeit mehr denn je gefragt, Sachverhalte rund um die Reaktorsicherheit umfassend zu bewerten, Expertise in nationale wie auch internationale Gremien einzubringen und die politisch Verantwortlichen verlässlich zu beraten. Damit auch zukünftig motivierte Fachleute zur Verfügung stehen, sind hochwertige Ausbildungs- und attraktive Forschungsprogramme dringend erforderlich. Nur so können wir unsere in Deutschland über Jahrzehnte entwickelte Sicherheitsphilosophie und -kultur trotz nationalem Ausstieg weiterhin in grenzüberschreitende Fragestellungen und Diskussionen einbringen."

Mit Blick auf den schrittweisen Atomausstieg Deutschlands und den anschließenden Rückbau der Kernkraftwerke forderte Petersen: "Nicht nur die Finanzierung des Kernenergie-Ausstiegs muss langfristig gesichert sein, sondern ebenso der Sachverstand in Unternehmen, Behörden und Gutachterorganisationen."

Dr. Ralf Güldner, Präsident des Deutschen Atomforums, äußerte sich in ähnlicher Weise: "Wir haben umfangreiche industrielle Kompetenz in unserem Land und setzen Maßstäbe in der Sicherheit." Für den Wissensstandort Deutschland, so Güldner, wäre es fatal, wenn an Forschungszentren und Hochschulen keine adäquate Nachbesetzung kerntechnischer Lehrstühle erfolgen oder die freie Forschung inhaltlichen Grenzen unterworfen würde.

© 2016 StromAuskunft.de

Björn Katz, Redaktion StromAuskunft

Stromspeicher Sicherheit

Ähnliche Energienachrichten