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Lubmin: Erneute Castor-Proteste

17.12.2010 | Energienachrichten

Mit fortwährenden Aktionen an der Castor-Strecke protestieren Umweltschützer gegen den Transport von hochradioaktivem Atommüll aus Südfrankreich in das Zwischenlager Lubmin in Mecklenburg-Vorpommern. Der Müll stammt aus dem Atomforschungszentrum Karlsruhe und dem ausgemusterten deutschen Atomfrachter "Otto Hahn". Die unabhängige Umweltorganisation Greenpeace fordert, den atomaren Abfall nach dem Verursacherprinzip in Baden-Württemberg zwischenzulagern, da er vorwiegend dort produziert wurde.

Das Zwischenlager Nord in Lubmin wurde ursprünglich ausschließlich für die Lagerung von Abfällen aus dem Rückbau der ostdeutschen Atomkraftwerke Greifswald und Rheinsberg sowie dem dort angefallenen Atommüll eingerichtet. Mit dem aktuellen Castor-Transport wird erstmals hochradioaktiver Müll aus Westdeutschland nach Lubmin geliefert.

Die Frage der Endlagerung von hochradioaktivem Atommüll ist weltweit ungelöst. Dennoch hat die Bundesregierung eine Verlängerung der Laufzeiten von Atomkraftwerken beschlossen. Dadurch wird sich die Atommüll-Menge in Deutschland nach Greenpeace-Berechnungen verdreifachen. Der für die Endlagerung von hochradioaktivem Atommüll von der Bundesregierung favorisierte Salzstock in Gorleben birgt zahlreiche geologische Risiken. Greenpeace-Atomexperte Tobias Münchmeyer: "Obwohl niemand weiß, wie der heute schon vorhandene Atommüll sicher gelagert werden kann, fährt die Bundesregierung weiterhin einen Pro-Atom-Kurs. Dieser Atom-Irrsinn muss beendet werden."

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Björn Katz, Redaktion StromAuskunft


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