Regierung: Kürzung bei Gebäudesanierung

Regierung: Kürzung bei Gebäudesanierung

15.06.2010 | Energienachrichten

Die Bundesregierung plant aktuell, die Mittel für das CO2-Gebäudesanierungsprogramm um 50 Prozent zu kürzen. Dazu Stephan Kohler, Vorsitzender der Geschäftsführung der Deutschen Energie-Agentur GmbH (dena): "Statt zu kürzen sollte die Bundesregierung die Förderung für Gebäudesanierungen aufstocken. Die Menschen müssen vor hohen Energiepreisen geschützt werden. Der beste Schutz sind Investitionen in Energieeffizienz. Jeder Euro, der in bessere Heizungen, Dämmung und Fenster fließt, zahlt sich volkswirtschaftlich mehrfach aus - nicht nur durch weniger Energiekosten, sondern auch durch mehr Steuereinnahmen und Sozialbeiträge. Für die zum Erreichen der Klimaschutzziele nötige Sanierungsrate braucht es rund fünf Milliarden Euro pro Jahr, nicht bloß 400 Millionen wie jetzt geplant."

Gebäude sind der Schlüssel zum Klimaschutz. 40 Prozent der gesamten Endenergie in Deutschland werden für Heizen und Warmwasser verbraucht. In den nächsten 20 Jahren müssen 50 Prozent des Gebäudebestands ohnehin saniert werden. Kohler: "Diese Sanierungswelle ist entscheidend. Wenn wir hier nicht die energieeffiziente Technik einsetzen, die uns zur Verfügung steht, dann kann Deutschland seine Klimaschutzziele nicht erreichen. Wer wie Deutschland bei Energieeffizienz eine marktführende Rolle innehat, muss auch beim Klimaschutz eine internationale Führungsrolle übernehmen."

Laut Koalitionsvertrag will die Bundesregierung Deutschlands Treibhausgasemissionen bis zum Jahr 2020 um 40 Prozent im Vergleich zu 1990 reduzieren. Bis 2050 sollen die Industriestaaten ihre Treibhausgasemissionen um mindestens 80 Prozent senken, um die Erderwärmung auf maximal 2 Grad Celsius zu begrenzen.

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Björn Katz, Redaktion StromAuskunft


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