Konzerne blockieren Erneuerbare Energien

Konzerne blockieren Erneuerbare Energien

16.04.2009 | Energienachrichten

Die größten deutschen Energiekonzerne RWE, E.on, Vattenfall und EnBW vernachlässigen trotz Energie- und Klimakrise den Ausbau der Erneuerbaren Energien und setzen vorrangig auf Atom- und Kohlestrom. Dies belegt eine Studie des Berliner Instituts für Ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) im Auftrag von Greenpeace.

Der Anteil aus Wind, Biomasse, Erdwärme und Solarstrom am Kraftwerksmix der vier Stromriesen liegt derzeit nur bei 0,1 bis 1,7 Prozent, während er im Bundesdurchschnitt 10,8 Prozent beträgt. Auch in Konzernplanungen spielen die Erneuerbaren Energien mit maximal 10 bis 15 Prozent der Gesamtinvestitionen eine deutlich untergeordnete Rolle. "Große Energiekonzerne blockieren mit ihrer Selbstbedienungsmentalität entscheidende Schritte für den Klimaschutz und die Versorgungssicherheit", so Andree Böhling, Energieexperte bei Greenpeace. Zwar erzeugten die Konzerne, die allein 80 bis 90 Prozent der deutschen Stromproduktion beherrschen, im Jahr 2007 zwischen 2 und 20 Prozent ihres Stroms aus regenerativen Energiequellen, doch waren dies vor allem alte Wasserkraftanlagen. Strom aus Wind, Biomasse, Erdwärme und Sonne wurde vorwiegend von unabhängigen Stadtwerken, Mittelständlern und Privathaushalten eingespeist.

E.on und RWE kündigen nun Milliardeninvestitionen in Erneuerbare Energien an, die tatsächlichen Summen bleiben allerdings weit hinter den Erfordernissen zurück. Die Konzerne betreiben vor allem den Ausbau von Großkraftwerken, um so ihre marktbeherrschende Position bei der Stromerzeugung zu festigen. Für ein konsequentes Wachstum im Bereich der Erneuerbaren Energien und fairen Wettbewerb fordert Greenpeace die Einrichtung einer unabhängigen Netzgesellschaft, an die alle großen Energieversorger ihre Übertragungsnetze abgeben müssen. Zudem sollten die größten Konzerne dazu verpflichtet werden, keine weiteren Großkraftwerke mehr zu bauen.

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© 2009 StromAuskunft

Björn Katz, Redaktion StromAuskunft


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