Zahl der Strom- und Gasanbieterwechsel deutlich gestiegen

Neueste Zahlen der Bundesnetzagentur zeigen: Nach der angespannten Marktlage der letzten Jahre wechseln die Verbraucher in Deutschland aktuell wieder verstärkt ihren Strom- und Gasanbieter, um von besseren Konditionen zu profitieren. Vor allem die teure Grundversorgung meiden immer mehr Haushalte.

von Björn Katz

Mehr als zehn Millionen Stromanbieterwechsel und über drei Millionen Gasanbieterwechsel stehen laut Kennzahlen der Bundesnetzagentur für das zurückliegende Jahr 2024 zu Buche. Ein enormer Anstieg: 2023 hatte die Behörde rund sechs Millionen Lieferantenwechsel bei Strom sowie 1,8 Millionen bei Gas registriert.

Zunehmende "Normalität" auf dem Energiemarkt

Trotz hoher Preise kehre auf den deutschen Strom- und Gasmärkten zunehmend Normalität ein, lautet das Zwischenfazit von Netzagentur-Chef Klaus Müller. Er führt aus: "Die hohe Zahl an Lieferantenwechseln im Jahr 2024 zeigt, dass Verbraucherinnen und Verbraucher nach besseren Konditionen suchen. Das ist ein gutes Zeichen für Wettbewerb und Energiewende. Unsere Daten zeigen: Wer die Grundversorgung verlässt, kann mehrere hundert Euro pro Jahr sparen. Allein 2024 konnten deutsche Haushalte durch Vertrags- und Lieferantenwechsel rund 2,2 Milliarden Euro bei den Energiekosten einsparen."

Die Zahl der Lieferantenwechsel teilte sich im vergangenen Jahr wie folgt auf: Rund 7,1 Millionen Stromkunden und 2,2 Millionen Gaskunden wechselten ihren Anbieter. Zusätzlich passten mehr als 3,3 Millionen Strom- und 1,2 Millionen Gaskunden ihre bestehenden Verträge beim aktuellen Anbieter an.

Immer mehr Kunden verlassen die Grundversorgung

Im Zuge der gestiegenen Wechselquote ist 2024 auch der Anteil von Kunden in der Grundversorgung gesunken: Strom beziehen aktuell noch rund 23 Prozent der Haushalte über teure Grundversorgungstarife, beim Gas sind es etwa 16 Prozent.

Laut Bundesnetzagentur ist ein Wechsel zu einem alternativen Stromanbieter außerhalb der Grundversorgung derzeit "besonders attraktiv". Haushaltskunden könnten dadurch rund zwei Cent pro Kilowattstunde sparen. "Auch beim Gas sind die Preise bei alternativen Anbietern (...) am niedrigsten", teilt die Behörde mit.

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