Smart Meter: Bundesregierung plant höhere Kosten für Haushalte

Smart Meter: Bundesregierung plant höhere Kosten für Haushalte

06.11.2024 | Energienachrichten

Ab dem kommenden Jahr hat jeder Haushalt in Deutschland ein Anrecht auf den Einbau eines intelligenten, vernetzten Stromzählers. Bislang hatte die Bundesregierung die Kosten für solche Smart Meter auf geringem Niveau gedeckelt, nun könnten Installation und Betrieb allerdings teurer werden.

von Björn Katz

Intelligenter Stromzähler auf Kundenwunsch teurer

Nach bisheriger Regelung waren die jährlichen Smart-Meter-Kosten für Privathaushalte mit einem Jahresstromverbrauch von bis zu 10.000 Kilowattstunden auf 20 Euro gedeckelt. Haushalte mit höheren Verbräuchen sollten eine Jahresgebühr von 50 Euro zahlen. Hinzu kamen einmalige Installationskosten von 30 Euro.

Laut Plänen des Bundeswirtschaftsministeriums müssen Haushalte künftig jedoch mit höheren Kosten für einen Smart Meter rechnen. So soll ein Einbau auf Kundenwunsch statt der ursprünglich geplanten 30 Euro im kommenden Jahr 100 Euro kosten. Haushalte, die sich freiwillig für einen Smart Meter entscheiden, sollen außerdem ein jährliches Zusatzentgelt in Höhe von 30 Euro bezahlen. Je nach Verbrauch würden die jährlichen Betriebskosten demnach auf 50 bzw. 80 Euro ansteigen.

"Hohe Kosten kosten auch Zustimmung", kommentiert der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) die Pläne. Aus Sicht des vzbv müsse der Einbau auf Kundenwunsch attraktiv bleiben und dürfe nicht durch finanzielle Belastungen geschmälert werden.

Smart Meter sind Voraussetzung für dynamische Stromtarife

Für eine wachsende Zahl von Verbrauchern in Deutschland kann sich die Nutzung intelligenter Zähler in Kombination mit einem dynamischen Stromtarif lohnen. Vor allem Haushalten mit erhöhtem Strombedarf - beispielsweise durch die Nutzung eines E-Autos oder einer Wärmepumpe - bieten solche zeitvariablen Tarife ein hohes Sparpotenzial.

Bei dynamischen Tarifen richtet sich der Arbeitspreis für die Kilowattstunde Strom flexibel nach dem aktuellen Börsenpreis. Kunden können Kosten sparen, indem sie ihren Verbrauch gezielt in Phasen niedriger Preise verlagern. Ab dem 1. Januar 2025 müssen alle Stromversorger entsprechende Tarife anbieten. Damit Verbrauch und Kosten exakt abgerechnet werden können, ist ein Smart Meter notwendig.

Stromzähler

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