Immobilien mit schlechter Energiebilanz verlieren an Wert

Immobilien mit schlechter Energiebilanz verlieren an Wert

28.06.2023 | Energienachrichten

Der energetische Zustand von Immobilien ist für deren Wert immer entscheidender. Eine aktuelle Auswertung des Portals ImmoScout24 zeigt: Je schlechter die Energiebilanz eines Gebäudes, desto größer die Abschläge der Angebotspreise.

Immobilienmarkt reagiert auf forcierte Wärmewende

"Die Wärmewende ist dabei den Markt neu aufzuteilen und hinterlässt bereits jetzt deutliche Spuren bei den Angebotspreisen. Bei Immobilien mit schlechter Energieeffizienz fallen die Angebotspreise auf unserer Plattform je nach Lage deutlich geringer aus als die Preise für sanierten Altbau oder Neubau", erklärt Dr. Gesa Crockford, Geschäftsführerin von ImmoScout24. "Die Ungewissheit, was letztendlich an Auflagen und Förderungen wirklich im neuen Gebäudeenergiegesetz stehen wird, führt zu einer immensen Verunsicherung - sowohl auf Verkäufer- als auch Käuferseite."

Energieeffizienzklasse maßgeblich für Kaufpreis

Wie ImmoScout24 ermittelt hat, wirken sich die Preisabschläge für Immobilien mit einer schlechten Energieeffizienzklasse in kleinen und mittleren Städten sowie im ländlichen Raum am deutlichsten aus. Bereits Immobilien mit Energiestandard B verzeichnen im ländlichen Raum ein Minus von 16 Prozent, in Klein- und Mittelstädten von 19 Prozent. Für Immobilien mit Energieeffizienzklasse C sinken die Preise auf dem Land um 25 Prozent und in den Städten um 30 Prozent. Bei Energieklasse D beträgt der Preisabschlag im Vergleich zu Klasse A etwa ein Drittel, Immobilien mit der schlechtesten Energieeffizienzklasse H sinken im Preis sogar um mehr als die Hälfte.

In Metropolregionen fallen die energiebedingten Preisabschläge weniger dramatisch aus, sind jedoch ebenfalls spürbar. Hier verzeichnen Immobilien mit einer niedrigeren Energieeffizienzklasse als A Wertminderungen zwischen fünf und 36 Prozent.

Immobilien mit Wärmepumpe erzielen Preisaufschläge

Entsprechend der aktuellen Entwicklung und insbesondere vor dem Hintergrund der Debatte um fossile Heizungsverbote sind mit Wärmepumpen ausgestattete Immobilien bei Kaufinteressenten besonders begehrt. Das sorgt für kräftige Preisaufschläge: Wie eine Analyse des Portals immowelt zeigt, kostet eine Immobilie mit Wärmepumpe derzeit im Schnitt bis zu 17 Prozent mehr als ein vergleichbares Objekt mit Ölheizung.

Die gute Nachricht für Kaufinteressenten: Der Anteil an Immobilien mit Wärmepumpe ist zwar noch gering, steigt seit Jahren aber kontinuierlich. Insbesondere seit der Energiekrise 2022 hat sich der Zuwachs deutlich beschleunigt. Die Preisaufschläge für Wärmepumpen dürften perspektivisch also abnehmen.

Björn Katz, Redaktion StromAuskunft.de

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