CO2-Preis beim Heizen wird zwischen Mietern und Vermietern aufgeteilt

CO2-Preis beim Heizen wird zwischen Mietern und Vermietern aufgeteilt

10.11.2022 | Energienachrichten

Die Ampel-Koalition hat sich am gestrigen Mittwoch im Ausschuss für Bauen und Wohnen darauf verständigt, dass die Kosten für den CO2-Preis beim Heizen künftig zwischen Mietern und Vermietern aufgeteilt werden. Die Regelung soll bereits heute im Bundestag verabschiedet werden und zum Jahreswechsel in Kraft treten.

Bundesregierung beteiligt Vermieter an CO2-Kosten

Der CO2-Preis wird als staatliche Klimaabgabe seit Januar 2021 auf fossile Brennstoffe erhoben und belastet Haushalte insbesondere beim Tanken und Heizen. Obwohl die Bepreisung gezielt Anreize für einen Umstieg auf klimafreundliche Energieträger setzen soll, müssen Mieter die Mehrkosten beim Heizen bislang alleine tragen - ohne selbst Modernisierungen vornehmen zu können.

Stufenmodell ab 2023

Für die ab Januar 2023 geltende Aufteilung der Kosten soll ein Stufenmodell gelten: Bei Immobilien mit einem sehr hohen Emmissionsausstoß pro Quadratmeter - beispielsweise unsanierten Altbauten - sollen Vermieter bis zu 95 Prozent des CO2-Preises übernehmen. Sind die CO2-Emmissionen hingegen besonders niedrig, müssen die Mieter die Kosten alleine tragen. Diese Regelung soll Eigentümer zu energetischen Modernisierungen und Mieter zum Energiesparen motivieren.

Zu wenig Anreiz für Sanierungen

Barbara Metz, Bundesgeschäftsführerin der Deutschen Umwelthilfe, kommentiert: "Die gute Nachricht ist, dass es überhaupt eine Einigung gibt und die Kosten nicht weiter hundert Prozent einseitig den ohnehin durch die Energiepreise stark belasteten Mietern aufgebürdet werden." Allerdings sei das Stufenmodell der Bundesregierung eine "vertane Chance", so Metz, weil es durch die Aufteilung der Kosten zu wenig Druck auf Vermieter ausübe, ihre Immobilien zu sanieren. "Anreize fehlen künftig auch deshalb, weil der CO2-Preis nicht angehoben wird."

Björn Katz, Redaktion StromAuskunft.de

CO2-Emissionen

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