Energieverbrauch in Deutschland sinkt 2020 auf historisches Tief

Energieverbrauch in Deutschland sinkt 2020 auf historisches Tief

18.12.2020 | Energienachrichten

Der Energieverbrauch in Deutschland ist im auslaufenden Jahr 2020 um knapp neun Prozent gegenüber dem Vorjahr gesunken und hat einen historischen Tiefststand erreicht - das belegen aktuelle Zahlen der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen. Hauptursache der Entwicklung sind die Folgen der Corona-Pandemie.

Energieverbrauch und CO2-Emissionen stark gesunken

Im Vergleich zu 2006 - dem Jahr mit dem bislang höchsten Energieverbrauch in Deutschland seit der Wiedervereinigung - beträgt der Rückgang sogar mehr als 20 Prozent, so die AG Energiebilanzen. Infolge des geminderten Verbrauchs sowie durch weiterhin zunehmende Anteile erneuerbarer Quellen am Energiemix, rechnen die Statistiker mit einem Rückgang der energiebedingten CO2-Emissionen um rund 12 Prozent (80 Millionen Tonnen) gegenüber dem Vorjahr.

Neben den wirtschaftlichen Folgen der Corona-bedingten Lockdown-Maßnahmen wirkten sich weitere Faktoren mindernd auf den Energieverbrauch in Deutschland aus: unter anderem die fortschreitende Verbesserung der Energieeffizienz sowie die vergleichsweise milde Witterung.

Verbrauchsentwicklung der Energieträger 2020

  • Mineralöl: - 12,1 Prozent
  • Erdgas: - 3,4 Prozent
  • Steinkohle: - 18,3 Prozent
  • Braunkohle: - 18,2 Prozent
  • Kernenergie: - 14,4 Prozent
  • Erneuerbare Energien: + 3 Prozent

 

Breiter Energiemix mit Trend zu Erneuerbaren

Die Anteile der verschiedenen Energieträger am Energiemix in Deutschland haben sich 2020 gegenüber dem Vorjahr weiter in Richtung regenerativer Quellen verschoben. Kennzeichnend bleibt jedoch ein breiter Energiemix: Gut 60 Prozent des hiesigen Energieverbrauchs entfallen derzeit auf Öl und Gas. Stein- und Braunkohle decken zusammen knapp 16 Prozent, während die erneuerbaren Energien bei fast 17 Prozent liegen.

Björn Katz, Redaktion StromAuskunft.de

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