Im Oktober 2022 wurden in Deutschand neun Prozent weniger Strom verbraucht als im Vorjahresmonat. Der rückläufige Verbrauch ist in erster Linie witterungs- und krisenbedingt.
Wie aktuelle Daten des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) zeigen, ist der hiesige Stromverbrauch in den vergangenen Monaten deutlich geschrumpft. Bereits im September wurden vier Prozent weniger Strom verbraucht als im Vorjahresmonat, im Oktober lag der Unterschied dann bei neun Prozent.
Einen solchen Verbrauchsrückgang habe es zuletzt im ersten Jahr der Corona-Pandemie 2020 gegeben, so der Branchenverband. Für das Gesamtjahr rechnet der BDEW mit einem Rückgang des Stromverbrauchs um gut zwei Prozent im Vergleich zu 2021.
Als Hauptgründe für den geschrumpften Stromverbrauch nennen Analysten die ungewöhnlich warme Witterung im diesjährigen Herbst sowie krisenbedingte Einsparungen bei Verbrauchern und Produktionsrückgänge in der Industrie.
Vor allem die infolge des Ukraine-Kriegs stark gestiegenen Energiepreise haben das Verbrauchsverhalten in Haushalten und Unternehmen spürbar verändert. Das zeigt sich nicht nur im geminderten Stromverbrauch, sondern auch beim noch stärker zurückgegangenen Gasverbrauch. Letzterer lag nach BDEW-Angaben zwischen Januar und Oktober 2022 knapp 14 Prozent unter dem Niveau des Vorjahreszeitraums - bereinigt um Temperatureffekte immerhin noch um 7,5 Prozent niedriger. Im Oktober lag der Gasverbrauch in der Bundesrepublik nach vorläufigen Berechnungen um 23 Prozent unter dem Stand des Vorjahresmonats.
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Björn Katz, Redaktion StromAuskunft.de