Energiebranche plant mit KI-Technologien

Energiebranche plant mit KI-Technologien

07.06.2017 | Energienachrichten

Die Energiebranche verspricht sich erheblichen Nutzen durch den Einsatz künstlicher Intelligenz (KI), beispielsweise für Verbrauchs- und Netzauslastungsprognosen. Jedes zweite Unternehmen der Branche will das Potenzial von KI-Technologien nutzen. So lautet das zentrale Ergebnis der Potenzialanalyse "Künstliche Intelligenz", die die internationale Unternehmensberatung Sopra Steria Consulting unter Geschäftsführern, Vorständen und Führungskräften vin Energieversorgungsunternehmen durchgeführt hat.

Die Energieversorger reagieren mit ihren geplanten Maßnahmen auf die zunehmende Dezentralisierung der Stromnetze. Energieverbraucher werden zunehmend auch zu Produzenten, sogenannten Prosumern. Damit wird es schwieriger, abzuschätzen, wann diese Strom aus dem Netz beziehen und/oder einspeisen. Verteilnetzbetreiber müssen jedoch zu jeder Zeit sicherstellen, dass sie ihre Kunden bei Bedarf zu hundert Prozent mit Energie versorgen können.

"Automatisierte und selbstlernende Systeme werden mit der Zeit immer besser darin, Vorhersagen zu treffen, wie viel Strom ein Haushalt oder ein Unternehmen in jedem Moment verbraucht und produziert. Die Kosten für das Netzmanagement und den Energiehandel lassen sich mit Predictive-Intelligence-Lösungen um rund 20 Prozent senken", erklärt Sascha Krauskopf, Experte für Energieversorger bei Sopra Steria Consulting.

Ein weiteres Einsatzgebiet von KI-Technologien sei Predictive Maintenance. Dabei werde eine Vielzahl an Daten geliefert - beispielsweise Transformator-Temperaturen, Lastgänge, Energieflüsse und Schaltzustände. Diese Informationen würden die vorausschauende Instandhaltung der Anlagen ermöglichen und entsprechende Kontrollgänge ersetzen.

"Durch den Ausbau erneuerbarer Energien beschäftigt sich der Energiesektor seit Jahren mit intelligenten Technologien für die Entwicklung von Smart-Home- und Smart-Grid-Lösungen. Der nächste Know-how-Schritt hin zu kognitiven Systemen, die mitdenken, ist deshalb geringer als beispielsweise bei Finanzdienstleistern", so Sascha Krauskopf.

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Björn Katz, Redaktion StromAuskunft

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