Energiebranche fordert Stromkosten-Entlastung für Haushalte

Energiebranche fordert Stromkosten-Entlastung für Haushalte

18.01.2024 | Energienachrichten

Angesichts der Debatte um weiter steigende Energiepreise und den Aufschub des Klimageldes hat der Branchenverband der Energiewirtschaft, BDEW, die Bundesregierung aufgefordert, die Haushalte in Deutschland bei den Stromkosten zu entlasten.

Strompreise in Deutschland weiterhin europäische Spitze

Trotz des Wegfalls der EEG-Umlage müssten deutsche Stromkunden im europäischen Vergleich noch immer den zweithöchsten Betrag an Steuern, Abgaben und Umlagen zahlen - hinter Dänemark und mit deutlichem Abstand zum Drittplatzierten Belgien, teilt der Verband mit. Darüber hinaus verteuern die hohen Netzentgelte den Haushaltsstrom in Deutschland. Diese Entwicklung wird sich im laufenden Jahr weiter verschärfen, weil staatliche Subventionen an die Netzbetreiber in Milliardenhöhe aufgrund der Haushaltskrise gestrichen wurden.

Netzentgelte und Steuern treiben Stromkosten in die Höhe

Damit die Verbraucher wirksam entlastet werden können, empfiehlt der BDEW unter anderem eine Absenkung der Stromsteuer auf das europäische Mindestmaß. Auch müsse der Gesetzgeber prüfen, ob die kostenintensive Transformation der Stromnetze durch Mittel aus dem Bundeshaushalt flankiert werden könne, statt an dieser Stelle ausschließlich die Endkunden zu belasten.

Aber: Insbesondere der Strompreis-Anteil für Beschaffung, Vetrieb und Marge - also der Versorgeranteil - ist seit Beginn der Energiekrise drastisch gestiegen.

-> so setzt sich der Strompreis in Deutschland zusammen

Energieverband fordert sozial gerechtes Klimageld

Im Hinblick auf die Debatte um Einführung oder Aufschub des im Koalitionsvertrag der Regierung vereinbarten Klimageldes teilt der BDEW mit: "So richtig und unverzichtbar es ist, den Kohlendioxid-Ausstoß für das Erreichen der Klimaziele immer stärker zu belasten: Auf der anderen Seite muss es für die Bürgerinnen und Bürger Entlastungen geben. In diesem Jahr wird die Pro-Kopf-Belastung durch den nationalen Kohlendioxidpreis 186 Euro betragen. Dem steht bislang eine direkte Entlastung des Haushaltstromverbrauchs von durchschnittlich 35 Euro pro Kopf durch den Wegfall der EEG-Umlage gegenüber. Hinzu kommen noch die Fördermittel des Bundes für den Heizungstausch. Der CO2-Preis wird Jahr für Jahr steigen und nach BDEW-Berechnungen 2026 bei 230 Euro pro Person liegen."

Vor dem Hintergrund dieser Zahlen brauche es ein sozial gerechtes Klimageld, so der Verband. Energie- und Klimapolitik könnten nur erfolgreich sein, wenn die Akzeptanz in der Bevölkerung für tiefgreifende Maßnahmen erhalten bleibe. Auch die Verbraucherzentralen in Deutschland hatten sich zuletzt für die Auszahlung einer Pro-Kopf-Pauschale in Höhe von knapp 140 Euro ausgesprochen. Diese Summe würde einen Großteil der CO2-Kosten für Haushalte kompensieren.

Björn Katz, Redaktion StromAuskunft.de

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