Studie: Riesiges CO2-Einsparpotenzial im Stromsektor bleibt ungenutzt

Studie: Riesiges CO2-Einsparpotenzial im Stromsektor bleibt ungenutzt

18.11.2016 | Energienachrichten

Deutschlands Stromsektor könnte seine CO2-Emissionen auf einen Schlag um ein Viertel reduzieren. Einzige Voraussetzung: Kraftwerke mit niedrigem CO2-Ausstoß müssten den Vorzug erhalten vor Kraftwerken mit hohen Emissionen. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie, die das Öko-Institut im Auftrag der Energiegenossenschaft Greenpeace Energy erstellt hat.

Würden die Kraftwerke nach ihrem CO2-Aufkommen sortiert Strom erzeugen, so die Studie, könnten die Klimagas-Emissionen in Deutschland schon heute um fast 80 Millionen Tonnen pro Jahr reduziert werden. Dies hätte zwar höhere Kosten für die Brennstoffe zur Folge, diese lägen jedoch deutlich unter den durchschnittlichen Folgekosten des Klimawandels.

Um die Stromnachfrage in Deutschland zu decken, kommen derzeit neben erneuerbaren Energien vor allem fossile Kraftwerke zum Einsatz. Welche Kraftwerke eingesetzt werden, bestimmen dabei die Brennstoffkosten. Erneuerbare sind am günstigsten, doch danach kommen schmutzige Kohlekraftwerke. Würde sich die Einsatzreihenfolge der Kraftwerke nicht an den Kosten orientieren, sondern am jeweiligen CO2-Ausstoß, würden vor allem Gaskraftwerke die erneuerbaren Energien ergänzen. Kohlekraftwerke müssten hingegen deutlich in den Hintergrund treten.

"Während sich die Bundesregierung nur mit Ach und Krach auf den Klimaschutzplan einigen konnte, lässt sie ein riesiges Einsparpotenzial ungenutzt: den bereits vorhandenen Kraftwerkspark", kommentiert Sönke Tangermann, Vorstand von Greenpeace Energy. "Wir hätten einen gewaltigen Effekt für unser Klima, und das zu absolut vertretbaren Kosten. An einem schnellen Kohleausstieg führt deshalb kein Weg vorbei."

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Björn Katz, Redaktion StromAuskunft

CO2-Emissionen

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