EEG-Reform: Ökoenergieanbieter sehen Energiewende bedroht

EEG-Reform: Ökoenergieanbieter sehen Energiewende bedroht

12.05.2016 | Energienachrichten

Die vier wichtigsten deutschen Ökoenergieanbieter - die Elektrizitätswerke Schönau Vertriebs GmbH, Greenpeace Energy eG, LichtBlick SE und die NATURSTROM AG - warnen vor wirtschaftlichen Verwerfungen durch einen im Zuge der geplanten EEG-Reform begrenzten Ausbau der Windenergie an Land. In einem offenen Brief fordern die Energiewende-Unternehmen von den Regierungschefs der Bundesländer, sich beim heutigen Sondertreffen mit der Bundesregierung für entsprechende Korrekturen im Hinblick auf die anstehende EEG-Novelle stark zu machen.

Die vier Ökoenergieanbieter, die jeweils seit mehr als eineinhalb Jahrzehnten am Markt aktiv sind und zusammen rund eine Million Haushalte und Gewerbekunden mit klimafreundlicher Energie versorgen, sehen den bisherigen Charakter der deutschen Energiewende durch die geplante EEG-Reform gefährdet. Die aktuelle Novelle deckele den Zubau regenerativer Kraftwerke derart massiv, dass die bei der Weltklimakonferenz in Paris zugesagten Emissionsminderungen kaum zu erreichen seien, schreiben die Unternehmen in ihrem offenen Brief an die Ländervertreter sowie an die Abgeordneten des Deutschen Bundestages. Weiter heißt es: "Es ist für uns nicht nachvollziehbar, weshalb die Bundesregierung ohne Not ihre technologische und moralische Vorreiterrolle aufgibt und erklärte politische Ziele über Bord wirft."

Der vorliegende Entwurf des EEG 2016 ignoriere den Bedarf für neue Vermarktungsformen, behindere den Einsatz von Speichertechnologien und öffne dem sogenannten Greenwashing Tür und Tor. Zudem gefährde die Novelle den eigentlichen Kern der Energiewende, nämlich, "ein Gemeinschaftswerk, das von Bürgerinnen und Bürgern getragen und nicht in erster Linie von Großprojekten und Gewinnmaximierung bestimmt wird."

© 2016 StromAuskunft.de

Björn Katz, Redaktion StromAuskunft


Ähnliche Energienachrichten