Heizungsindustrie beklagt ausbleibende Wärmewende

Heizungsindustrie beklagt ausbleibende Wärmewende

30.09.2015 | Energienachrichten

Anlässlich der siebten Deutschen Wärmekonferenz in Berlin hat der Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) am gestrigen Dienstag aktuelle Marktzahlen vorgelegt. Diese belegen nach Ansicht des Verbandes, dass die Energiewende in deutschen Heizungskellern bislang nicht stattgefunden habe.

Laut BDH-Daten beträgt die aktuelle Modernisierungsquote bei gasbasierten Heizungssystemen gerade einmal drei Prozent, bei Ölheizungen sogar nur ein Prozent. Sollte sich die Modernisierung auf diesem niedrigen Niveau fortsetzen, so der Verband, würde es rund 30 Jahre dauern, den Bestand der deutschen Gasheizungen auf den Stand der Technik zu heben. Bei Ölheizungen wäre dieses Ziel sogar erst in rund 100 Jahren erreicht.

"Rund 15 Millionen Heizungen in Deutschland sind älter als 20 Jahre. Hier liegen riesige CO2-Minderungs- und Energieeinsparpotenziale brach. Diese gilt es, im Sinne einer erfolgreichen Energiewende beschleunigt zu heben", so BDH-Präsident Manfred Greis. Thorsten Herdan, Abteilungsleiter im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, verantwortlich unter anderem für den Nationalen Aktionsplan Energieeffizienz, sieht dennoch positive Impulse für den Modernisierungsmarkt - vor allem durch neu eingeführte Instrumente wie das Bestandslabel für alte Heizkessel und den Heizungscheck: "Solche Instrumente werden verstärkt ab 2016 greifen. Auch das Anfang des Jahres optimierte Marktanreizprogramm für erneuerbare Energien im Wärmemarkt zeigt bereits positive Wirkungen beim Ausbau der erneuerbaren Energien."

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Björn Katz, Redaktion GasAuskunft

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