Kohleabgabe: Branche fürchtet um 40.000 Arbeitsplätze

Kohleabgabe: Branche fürchtet um 40.000 Arbeitsplätze

16.04.2015 | Energienachrichten

Durch die vom Bundeswirtschaftsministerium vorgelegten Pläne für eine Sonderabgabe auf die Verstromung von Kohle drohen Arbeitsplatzverluste in Höhe von knapp 40.000 Stellen. Zu diesem Ergebnis kommt eine im Auftrag der Braunkohlebranche erstellte Studie des Hamburgischen WeltWirtschaftsinstituts (HWWI). "Die Studie zeigt erneut, welch gravierende Konsequenzen mit dieser Strafabgabe drohen: Strukturbrüche in den Braunkohlenrevieren und erhebliche Folgen für den Industriestandort Deutschland", warnt der Deutsche Braunkohlen-Industrie-Verein (DEBRIV).

Laut Branche seien durch die geplante Klimaschutz-Abgabe Braunkohlenkraftwerksblöcke mit einer Gesamtleistung von knapp 11.000 Megawatt in ihrer Existenz bedroht - dies entspricht rund der Hälfte des gesamten derzeitigen Bestands. Laut Berechnungen des HWWI würde eine Stilllegung in dieser Größenordnung unmittelbar mehr als 11.000 Beschäftigte in den Tagebauen und Kraftwerken der verschiedenen Reviere betreffen. Hinzu kämen indirekte Arbeitsplatzverluste von knapp 24.000 Stellen. Ferner sei durch einen Verlust an Kaufkraft infolge fallender Einkommen ein zusätzlicher Wegfall von mehr als 4.000 Arbeitsplätzen zu erwarten, so dass in Summe knapp 40.000 Stellen bedroht seien. Außerdem komme es in Folge des aus den Stilllegungen resultierenden Strompreisanstiegs zu Arbeitsplatzverlusten in der Industrie.

Vor diesem Hintergrund hat der DEBRIV die Bundesregierung sowie die Länder aufgefordert, die Konsequenzen für ganze Branchen und Regionen im Blick zu behalten und eine wirtschafts- und energiepolitisch ausgewogene Verteilung der Lasten anzustreben. Auch das Thema Versorgungssicherheit müsse in diesem Zusammenhang diskutiert werden, denn die Braunkohle liefere in Deutschland derzeit etwa jede vierte Kilowattstunde Strom.

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Björn Katz, Redaktion StromAuskunft

Klimasünder

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