Zusätzlicher Kohlestrom gefährdet Klimaziele

Zusätzlicher Kohlestrom gefährdet Klimaziele

15.02.2023 | Energienachrichten

Der gesteigerte Einsatz deutscher Kohlekraftwerke zur Stromerzeugung hat im vergangenen Jahr zusätzliche CO2-Emissionen von 15,8 Megatonnen verursacht. Das zeigt eine aktuelle Studie des Analyseinstituts Energy Brainpool im Auftrag des Ökostromanbieters Green Planet Energy.

Kohlebedingte CO2-Emissionen dramatisch gestiegen

Im zurückliegenden Jahr wurde mehr Kohlestrom erzeugt als ursprünglich geplant - unter anderem durch die Wiederinbetriebnahme bereits stillgelegter Kraftwerke -, um die Gasknappheit in Europa aufgrund des Ukraine-Kriegs zu kompensieren.

Die Studie von Energy Brainpool zeigt, dass der Erdgas-Anteil an der Stromerzeugung 2022 tatsächlich um 16 Prozent sank. Zugleich stieg jedoch die Stromproduktion aus Steinkohle um 21 Prozent.

Kohlekraftwerke gelten als die klimaschädlichsten Anlagen fossiler Energieerzeugung. Der laut Studie angefallene zusätzliche CO2-Ausstoß von 15,8 Megatonnen entspricht in etwa der Menge, die das gesamte Bundesland Schleswig-Holstein binnen eines Jahres emittiert.

Nicht mit 1,5-Grad-Ziel vereinbar

"Die errechneten Mehremissionen lassen sich direkt auf diejenigen abgeschalteten Kohlekraftwerke zurückführen, die in den Strommarkt zurückgeholt wurden", erklärt Fabian Huneke von Energy Brainpool. Das sei "nicht mit dem 1,5-Grad-Klimaziel vereinbar. Umso mehr, da 2023 weiterhin stark ausgelastete Kohlekraftwerke zusätzliches CO2 ausstoßen und Deutschland die dazu benötigten Zertifikate bisher nicht kompensiert."

Björn Katz, Redaktion StromAuskunft.de

Kohlekraftwerk

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