Bundesweite Einführung intelligenter Stromzähler nicht i ...

Bundesweite Einführung intelligenter Stromzähler nicht in Sicht

09.08.2013 | Energienachrichten

Laut einer aktuellen Studie im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie zeichnet sich eine flächendeckende Einführung intelligenter Stromzähler in Deutschland derzeit nicht ab. Für wahrscheinlicher wird ein Stufenplan bis zum Jahr 2029 gehalten. Zwar ist auch ohne die bundesweit verbindliche Verbreitung der sogenannten Smart Meter eine intelligente Steuerung des Stromverbrauchs über neue Preismodelle und Anreizprodukte möglich. Viele Anbieter stehen bei der Entwicklung solcher Geschäftsmodelle allerdings noch am Anfang, wie eine aktuelle Markteinschätzung des Management- und IT-Beratungsunternehmens Steria Mummert Consulting ergibt.

"Smart Meter bedeutet nicht gleich Smart Energy. Die Zähler schaffen zwar Transparenz über den tatsächlichen Energieverbrauch und dessen Verteilung über den Tag. Die nützt aber nur, wenn dem Kunden gleichzeitig Produkte angeboten werden, die Anreize enthalten, diese Transparenz zum eigenen Vorteil zu nutzen", so Ralf Rübsam, Energieexperte von Steria Mummert Consulting. Die Versorger würden zwar schon jetzt Tarife anbieten, die auf den unterschiedlichen Stromverbrauch im Tagesverlauf eingehen, diese seien für die Stromkunden jedoch häufig zu starr und deshalb wenig attraktiv.

Die Produktmanager der Energieversorger seien nun gefragt, die Tarife der Zukunft auch konsumententauglich zu gestalten, so Rübsam. Zudem würde die Energiebranche vor massiven Umbauten stehen, um das Potenzial von intelligenten Stromzählern und darauf zugeschnittenen Stromprodukten zu nutzen. "Erst wenn das Zusammenspiel aus Stammdatenerfassung, Kalkulation, Messung, Abrechnung, Bilanzierung, Beschaffung und Prognose funktioniert, kann man von Smart Energy sprechen", sagt Ralf Rübsam.

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Björn Katz, Redaktion StromAuskunft

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