In den kommenden Jahren werden alle herkömmlichen Stromzähler in Deutschland modernisiert. In verbrauchsstarken Haushalten sollen intelligente Stromzähler, sogenannte Smart Meter, zum Einsatz kommen. In allen anderen Haushalten werden die konventionellen Drehstromzähler zumindest durch moderne, digitale Messeinrichtungen ersetzt. Der Rollout beginnt offiziell in dieser Woche und soll im Jahr 2032 abgeschlossen sein.
Der Vorteil vernetzter Smart Meter: Der Stromverbrauch kann in Echtzeit gemessen, ausgewertet und übertragen werden. Durch einen automatisierten Datenaustausch zwischen Erzeugern, Stromlieferanten, Netzbetreibern und Verbrauchern sollen das von schwankenden erneuerbaren Energien geprägte Versorgungssystem optimal gesteuert, die Stromnetze entlastet und der Energieverbrauch insgesamt gesenkt werden. Nachteil: Die Kosten für die Umrüstung des Zählerbestandes tragen die Verbraucher. Es wird jedoch davon ausgegangen, dass die jährlichen Gebühren niedriger ausfallen als der Spareffekt, den das Smart Metering auf den Energieverbrauch hat.
Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) hat kürzlich drei Hersteller von Smart-Meter-Gateways zertifiziert. Weil damit die letzten durch das Messstellenbetriebsgesetz geforderten Weichen gestellt wurden, kann der Einbau intelligenter Messsysteme beginnen. Formell wurde der Rollout am gestrigen 17. Februar gestartet. Als einer der ersten Stromnetzbetreiber hat die Schleswig-Holstein Netz AG angekündigt, unmittelbar mit dem Einbau zu beginnen. Allein in Deutschlands nördlichstem Bundesland werden von der Umrüstung in den kommenden Jahren knapp 150.000 Haushalte betroffen sein. Betreiber von PV-Anlagen bleiben nach aktuellen Auskünften des BSI zunächst ausgenommen. Die Smart-Meter-Einbaupflicht für Erzeugungsanlagen soll im kommenden Herbst in Kraft treten.
Björn Katz, Redaktion StromAuskunft.de