Hohe Mieten durch Energiesanierung: Gegendarstellung

Hohe Mieten durch Energiesanierung: Gegendarstellung

05.07.2012 | Energienachrichten

Die Deutsche Energie-Agentur Gmbh (dena) hat die in der aktuellen Berichterstattung von "Report Mainz" erhobene Kritik an energetischen Sanierungen zurückgewiesen. Das TV-Magazin berichtete am Dienstag unter Berufung auf Zahlen des Deutschen Mieterbundes, dass viele einkommensschwache Haushalte vom Verlust ihrer Wohnung bedroht seien, weil sie die gestiegenen Mieten nach Modernisierungsmaßnahmen nicht mehr zahlen könnten.

"Wer die energetische Sanierung zum Sündenbock für hohe Mietsteigerungen in Deutschland macht, ist auf der falschen Fährte", so dena-Geschäftsführer Stephan Kohler. "Wir haben bereits 2010 anhand einer Untersuchung von rund 250 Gebäuden nachweisen können, dass alte und sanierungsbedürftige Mietshäuser auf einen sehr guten Energiestandard gebracht werden können, ohne dass die Warmmiete steigen muss." Nach Rechnung der dena stünde einer durch die energetischen Maßnahmen fälligen Kaltmietensteigerung um durchschnittlich 82 Cent pro Quadratmeter eine Heizkostenersparnis von 92 Cent pro Quadratmeter gegenüber.

Stephan Kohler sieht die Ursachen vieler Mietsteigerungen anderweitig. Alte Häuser, in denen trotz guter Stadtlage bisher eine geringe Miete fällig wurde, können nach einer Sanierung deutlich höhere Mieten erzielen. Diese Chance würden Eigentümer natürlich nutzen. Die hohe Preissteigerung sei hierbei aber oft auf "Schönheitssanierungen" zurückzuführen. In anderen Fällen würden im Zuge einer energetischen Sanierung über lange Zeit nicht erhöhte Mieten an ein allgemein gestiegenes Niveau angepasst. Diese Effekte würden besonders in Großstädten auftreten und tatsächlich oft einkommensschwache Haushalte treffen. "Dass der Deutsche Mieterbund dieses Problem angehen möchte, ist wichtig und richtig. Man soll es aber bitte nicht der energetischen Sanierung in die Schuhe schieben", fordert Kohler.

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Björn Katz, Redaktion StromAuskunft


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