Eine aktuelle Hochrechnung der Mieterplattform Mineko zeigt, dass sich die Mietnebenkosten für das Jahr 2022 im Vergleich zu 2019 im Schnitt mehr als verdoppeln.
Für das Abrechnungsjahr 2022 müssten Mieter in Deutschland mit durchschnittlichen Nebenkosten von rund 6,40 Euro pro Quadratmeter rechnen, teilt das Portal mit. 2019 hätten die mittleren Kosten noch bei 2,93 Euro gelegen.
Die größten Kostentreiber sind das Heizen und die Warmwasserbereitung: Für das Abrechnungsjahr 2022 steigen sie voraussichtlich um mehr als 300 Prozent im Vergleich zu 2019. Zusätzlich erhöhen sich die Kosten für Wasser und Abwasser leicht. Diese Verbrauchskosten machen laut Mineko-Studie für Mieter inzwischen über 70 Prozent der gesamten Nebenkosten aus.
Ein Rechenbeispiel: Bei einer in Deutschland üblichen Wohnungsgröße von gut 90 Quadratmetern lagen die Verbrauchskosten der Mieter 2019 im Schnitt noch bei knapp 130 Euro pro Monat. Für 2022 muss ein entsprechender Musterhaushalt mit Verbrauchskosten von rund 430 Euro rechnen. Dadurch ergeben sich jährliche Mehrkosten von über 3.000 Euro.
Auf Kostenfaktoren wie Müllbeseitigung, Gartenpflege, Versicherung etc. haben Mieter nur bedingten oder gar keinen Einfluss. Die Kosten werden von Vermietern oder der Kommune vorgegeben. Während diese Posten 2019 noch etwa 1,50 Euro pro Quadratmeter betrugen, werden es für 2022 laut Prognose gut 1,70 Euro sein.
Auffällig: Auch bei den allgemeinen Nebenkosten wirkt sich der Faktor Energie aus. Das größte Kostenplus zeigt sich nämlich beim Gebäudestrom, der sich gegenüber 2019 um knapp ein Viertel verteuert hat.
Björn Katz, Redaktion StromAuskunft.de