Wasserversorgung leidet unter Korruption

Wasserversorgung leidet unter Korruption

18.08.2011 | Energienachrichten

Im globalen Wassersektor ist Korruption ein weit verbreiteter Missstand. Schätzungen besagen, dass weltweit 40 bis 60 Prozent der Mittel in diesem Bereich veruntreut werden und Millionen von Menschen deshalb ohne Zugang zu einer ausreichenden Trinkwasserversorgung bleiben. Die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH engagiert sich deshalb im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung direkt vor Ort in Uganda.

"Wir schaffen Anreize gegen Korruption und stärken die Wassernutzer", so Andreas Kanzler von der GIZ. "Zum Beispiel haben wir in Uganda im zuständigen Ministerium eine Arbeitsgruppe mit allen Beteiligten eingerichtet, eine Art Runder Tisch aus Politik, Wirtschaft und Bevölkerung. Da kommen dann alle Themen auf den Tisch, vom zu langsamen Ausbau des Leitungsnetzes bis hin zu den Wassertarifen." In rund 20 mittelgroßen Städten Ugandas betreiben private Unternehmen an Stelle von Stadtwerken die öffentliche Wasserversorgung. Von ihren Ausschreibungen für Investitionen in Wasserwerke und Leitungsnetze gelten nur 18 Prozent als transparent. In den kommenden drei Jahren soll diese Schieflage behoben werden, damit mehr und bezahlbares Trinkwasser die Bürger erreicht.

Rund 90 Prozent aller tödlichen Durchfallerkrankungen sind auf eine mangelnde Trinkwasser- und Sanitärversorgung zurückzuführen. Die Weltgesundheitsorganisation schätzt, dass etwa ein Viertel der Todesfälle bei Kindern unter fünf Jahren dadurch bedingt ist - rund 5.000 täglich. Um die Möglichkeiten einer weltweit verbesserten Versorgung mit Trinkwasser zu erörtern, treffen sich vom 21. bis 27. August rund 3.000 internationale Experten in Stockholm zur "Weltwasserwoche".

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Björn Katz, Redaktion StromAuskunft


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