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Deutsche Bahn: Protest gegen Atomstrom

24.02.2011 | Energienachrichten

Aktivisten der Umweltorganisation Greenpeace demonstrieren heute am Berliner Hauptbahnhof gegen das Festhalten der Deutschen Bahn AG am Atomstrom. Auf dem südöstlichen Glasdach des Bahnhofs befestigte Banner tragen die Aufschrift "Atomkraft ist ein Irrweg, Herr Grube". Greenpeace fordert den Vorstandsvorsitzenden der Bahn auf, einen Kurswechsel bei der Stromversorgung des Unternehmens vorzunehmen.

Die Bahn, so Greenpeace-Energieexperte Andree Böhling, solle schnellstmöglich aus Atomkraft und Kohle aussteigen und sich bis 2030 vollständig mittels erneuerbarer Energien versorgen. "Anspruch und Wirklichkeit der Deutschen Bahn klaffen beim Umwelt- und Klimaschutz noch meilenweit auseinander. Viele Kunden vertrauen den Umweltschutzversprechen der Bahn. Sie werden bewusst hinters Licht geführt und unfreiwillig zu Unterstützern von Atom- und Kohlekraftwerken", so Böhling. Bahnchef Rüdiger Grube gehörte im August 2010 zu den 40 Erstunterzeichnern des "Energiepolitischen Appells" an Bundeskanzlerin Merkel. Damit setzte er sich persönlich für die Verlängerung der Atomlaufzeiten ein.

Die Kernkraft hat im aktuellen Strommix der Bahn einen Anteil von rund 25 Prozent, weitere 45 Prozent stammen aus Kohlekraftwerken. Der Anteil erneuerbarer Energien am Bahnstrom beträgt derzeit 18,5 Prozent. Andree Böhling: "Als das Unternehmen mit dem höchsten Stromverbrauch in Deutschland und als größter Staatskonzern muss die Deutsche Bahn eine ökologische Vorbildfunktion wahrnehmen." Die Bahn ist mit jährlich rund 15 bis 16 Terawattstunden der größte Stromverbraucher im Land. Zum Vergleich: Die Bundeshauptstadt Berlin mit ihren 3,5 Millionen Einwohnern kommt auf einen Stromverbrauch von 13 Terawattstunden pro Jahr.

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Björn Katz, Redaktion StromAuskunft


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