54 Prozent der Unternehmen in Deutschland geben an, dass sie aktuell grünen Strom in ihren Niederlassungen einsetzen. Die Betriebe nutzen dafür entweder einen entsprechenden Stromtarif oder haben eigene Erzeugungsanlagen aufgebaut.
von Björn Katz
Private Unternehmen sind wichtige Bausteine für das Gelingen der Energiewende, denn auf die Sektoren Industrie, Gewerbe, Handel und Dienstleistungen entfallen mehr als 40 Prozent des deutschen Endenergieverbrauchs. Vor diesem Hintergrund hat die bundeseigene Förderbank KfW Unternehmensdaten zur Nutzung von Strom und Wärme aus erneuerbaren Energien ausgewertet.
93 Prozent der Großunternehmen und 62 Prozent der Mittelständler in Deutschland nutzen aktuell Strom aus erneuerbaren Energien. Mit 45 Prozent fällt die Ökostrom-Quote unter den kleinen Unternehmen dagegen deutlich geringer aus.
Im Unterschied zur verbreiteten Nutzung von grünem Strom basiert die Wärmebereitstellung in der deutschen Wirtschaft nach wie vor zum Großteil auf fossilen Energieträgern. Nur etwa jedes zehnte Unternehmen gibt laut KfW-Analyse an, Wärme aus erneuerbaren Energien einzusetzen. Tun dies unter den Großunternehmen immerhin noch 37 Prozent, fällt die Quote bei den Mittelständlern auf 14 und den Kleinunternehmen auf 11 Prozent.
Die KfW-Studie zeigt außerdem: Eine wachsende Zahl von Unternehmen in Deutschland (im Jahr 2022 waren es rund 160.000) tätigt Investitionen in die Erzeugung und Speicherung von Strom oder Wärme aus erneuerbaren Energien. Ein wesentlicher Treiber dieser Entwicklung sind die stark gestiegenen Energiepreise für fossile Energieträger infolge des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine.
"Die verstärkte Nutzung erneuerbarer Energien ist zentral für das Gelingen der grünen Transformation im Unternehmenssektor", kommentiert Dr. Fritzi Köhler-Geib, Chefvolkswirtin der KfW. "Daher ist es erfreulich, dass die Unternehmen in Deutschland ihre Investitionen in erneuerbare Energien in den vergangenen Jahren ausgebaut haben. Auch die Nutzung von grünem Strom ist bereits weit verbreitet - jedes zweite Unternehmen ist hier schon aktiv. Handlungsbedarf besteht insbesondere bei der Wärmebereitstellung, die in der Wirtschaft nach wie vor zum Großteil auf fossilen Energieträgern basiert."