Erneuerbare Energien haben im ersten Quartal 2025 rund 47 Prozent des Stromverbrauchs in Deutschland gedeckt. Die aktuelle Ökostrom-Quote liegt damit deutlich unter dem Gesamtwert des Vorjahres. 2024 kamen Wind, Sonne und Co. auf einen Rekordanteil von fast 60 Prozent.
von Björn Katz
Neueste Berechnungen des Zentrums für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) und des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) zeigen: Witterungsbedingt ist der Anteil erneuerbarer Energien im ersten Jahresviertel 2025 spürbar gesunken. Insbesondere die Windkraft verzeichnete ein deutliches Minus.
Insgesamt lieferten die Erneuerbaren von Januar bis März 16 Prozent weniger Strom als im Vorjahreszeitraum. Der Rückgang ist vor allem den windschwachen Monaten Februar und März geschuldet. In der Folge sank die Stromproduktion durch Windkraftanlagen auf See um 31 Prozent, die der Windenergie an Land um 22 Prozent.
Innerhalb der letzten zwölf Monate wurden deutschlandweit über 870 Windenergieanlagen mit einer Leistung von 4,3 Gigawatt zugebaut. Wären die Witterungsbedingungen im zurückliegenden Quartal ähnlich denen des Vorjahres ausgefallen, dann wäre die Stromerzeugung aus Wind erheblich gestiegen. Der Rückgang unterstreicht dementsprechend den hohen Einfluss des Wetters auf die hiesige Stromproduktion.
Weiterhin positiv entwickelte sich die Stromerzeugung aus Photovoltaik: Der anhaltende Zubau von Solaranlagen sowie ein überdurchschnittlich sonniger März brachten ein Plus von rund einem Drittel gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Die Photovoltaik deckt aktuell rund zehn Prozent des Stromverbrauchs in Deutschland. Dennoch konnte der solare Zuwachs den starken Rückgang bei der Windenergie nicht kompensieren.
"Wind- und Solarenergie leisten mittlerweile einen zentralen und stetig wachsenden Beitrag zur Deckung unseres Strombedarfs", kommentiert Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung. Aber: "Die Erzeugung aus Erneuerbaren schwankt mit der Witterung. Um Versorgungssicherheit zu gewährleisten und Stromspitzen auch preislich zu nutzen, brauchen wir neben dem Zubau von Erneuerbaren mehr Speicher, mehr Flexibilitäten und steuerbare wasserstofffähige Gaskraftwerke."
Im ersten Quartal 2025 kamen die regenerativen Energieträger Wind, Sonne, Wasser und Biomasse auf die folgenden Anteile am deutschen Strommix. Mit Ausnahme der Photovoltaik und der konstanten Biomasse verzeichneten alle erneuerbaren Stromquellen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum Rückgänge.