Seit Jahren steigt der Anteil erneuerbarer Energien im deutschen Strommix kontinuierlich an. 2024 lag die Ökostromquote bei knapp 60 Prozent. Aktuell ist der Trend jedoch rückläufig: Mehr als die Hälfte des hiesigen Stroms stammt aus fossilen Quellen.
von Björn Katz
Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, lieferten konventionelle Energieträger wie Kohle und Gas im ersten Quartal des laufenden Jahres 50,5 Prozent des inländisch erzeugten Stroms. Im Vergleich zum Vorjahresquartal stieg die Stromerzeugung aus diesen fossilen Quellen deutlich. Anfang 2024 hatte deren Anteil noch bei 41,5 Prozent gelegen.
Die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien wie Windkraft und Photovoltaik lag im ersten Quartal 2025 bei 49,5 Prozent - gegenüber 58,5 Prozent im Vorjahresquartal. Damit haben die Anteile konventioneller Energieträger die der erneuerbaren Quellen im deutschen Strommix erstmals seit Anfang 2023 wieder überholt.
Der Rückgang der Ökostromquote hat seine Ursache vor allem im außergewöhnlich windarmen Jahresbeginn. Im Vergleich zum Vorjahresquartal fiel die Stromerzeugung aus Windkraft von 38,5 auf 27,8 Prozent. Einen ähnlich niedrigen Windstromanteil hatte es zuletzt 2021 gegeben. Trotzdem war die Windkraft - in der Einzelbetrachtung der Energiequellen - auch im ersten Quartal 2025 der wichtigste Stromlieferant Deutschlands.
Die Stromerzeugung aus Photovoltaik stieg im Vergleich zum Vorjahresquartal von 6,7 auf 9,2 Prozent an.
Die niedrigeren Stromerträge aus Windkraftanlagen wurden überwiegend durch den Betrieb konventioneller Kraftwerke ausgeglichen. So kletterte der Anteil der Stromerzeugung durch Erdgas von 15,8 Prozent im ersten Quartal 2024 auf aktuell 20,6 Prozent. Auch die Stromproduktion aus Kohle legte spürbar zu: von 23 auf 27 Prozent. Damit liegt der Anteil der Kohle im deutschen Strommix nur noch sehr knapp hinter der Windenergie.