ADAC-Analyse: Wann sich ein E-Auto lohnt

Soll das nächste Auto ein E-Fahrzeug oder ein Verbrenner sein? Der ADAC hat unter Einbezug aller Faktoren wie Anschaffungspreis, Betriebskosten, Förderprämien, Wertverlust etc. eine Vollkostenrechnung der verschiedenen Fahrzeugklassen erstellt.

Mittelklasse top, Kleinwagen flop

Haupterkenntnis der Analyse: E-Autos der Kleinst- und Kleinwagenklasse sind kostenmäßig nicht immer konkurrenzfähig, in den anderen Klassen können Stromer die Verbrenner jedoch teils deutlich unterbieten.

Der Preisunterschied zwischen Kleinwagen-Verbrennern und ihren Elektro-Pendants sei selbst nach Abzug der Fördersumme eklatant, so der ADAC: So lägen beispielsweise die E-Modelle des VW Up!, Opel Corsa und Fiat 500 noch immer beim doppelten Anschaffungspreis ihrer jeweiligen Verbrenner-Variante. Diese Diskrepanz könne nicht einmal unter der Annahme günstigen Ladestroms und teuren Sprits ausgeglichen werden.

In den höheren Fahrzeugklassen könne sich der Umstieg auf einen Stromer dagegen durchaus lohnen, urteilt der ADAC. Beispiel VW Golf: Die E-Variante ID.3 Pro sei nach Abzug der Fördersumme aktuell sogar um knapp 2.000 Euro günstiger als der Standardverbrenner. Auch in der Vollkostenrechnung komme die E-Version auf 56,0 Cent pro Kilometer, der Benziner auf 59,2 Cent.

Selbst bei einem Strompreis bis 80 ct/kWh und einem Benzinpreis von nur 1,50 Euro haben Mittelklasse-Stromer wie der Tesla Model 3 oder der Toyota bZ4X laut ADAC-Rechnung immer noch Kostenvorteile.

Elektromobilität muss günstiger werden

Die mangelnde Konkurrenzfähigkeit kleiner E-Modelle gibt jedoch Anlass zur Kritik. Der ADAC fordert: "Verbraucher sind angesichts hoher Kostenbelastungen auf günstige Fahrzeuge angewiesen. Insbesondere Stromer müssen deutlich billiger werden, wenn der Hochlauf der E-Mobilität gelingen soll. Das gilt vor allem deshalb, weil die Bundesregierung zur Erlangung der Klimaschutzziele auf Flottenerneuerung setzt."

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Björn Katz, Redaktion StromAuskunft.de