Weniger bürokratische Hürden für gewerbliche Solaranlagen

Weniger bürokratische Hürden für gewerbliche Solaranlagen

30.05.2023 | Energienachrichten

Das Bundeswirtschaftsministerium hat angekündigt, den Netzanschluss von Solarstromanlagen auf Gewerbedächern deutlich vereinfachen zu wollen. So sollen die hohen Zertifizierungsanforderungen für Anlagen mit einer Leistung oberhalb von 135 Kilowatt abgebaut werden, um den Photovoltaikausbau durch Unternehmen nicht unnötig zu bremsen.

Bundesregierung vereinfacht PV-Ausbau auf Gewerbedächern

Der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW) rechnet nun mit einem spürbaren Wachstum des gewerblichen Photovoltaikzubaus in Deutschland. Unverhältnismäßig strenge Zertifizierungsauflagen hätten in den letzten Jahren zu einem "Realisierungsstau bei der Solarisierung von Firmendächern" geführt, so der Branchenverband. Dabei seien Unternehmen als nachhaltige Energieerzeuger ein besonders wichtiger Baustein für das Erreichen der Klimaschutzziele.

DIe Pläne des Bundeswirtschaftsministeriums sehen vor, dass PV-Anlagen mit einer Anschlussleistung zwischen 135 und 500 Kilowatt zukünftig von der Pflicht zum Anlagenzertifikat befreit werden, wenn sie über den Eigenverbrauch hinaus maximal 270 Kilowatt Leistung ins Netz einspeisen. Eine wesentliche Vereinfachung sieht der Branchenverband darin, dass bei diesen Anlagen künftig nicht mehr die bürokratisch sehr aufwendige "Mittelspannungsrichtlinie" gelten soll, sondern die einfachere "Niederspannungsrichtlinie".

Marktbarriere beseitigt

BSW-Hauptgeschäftsführer Carsten Körnig kommentiert: "Damit wird eine weitere große Marktbarriere beseitigt. (...) Nur mit einer vollständigen Entfesselung und einer schnellen Vervielfachung der Photovoltaik-Nachfrage auch im Gewerbesektor lassen sich die ehrgeizigen Photovoltaik-Ausbauziele der Bundesregierung erreichen."

Diese sehen vor, den Solarstromanteil in Deutschland von derzeit gut zehn Prozent in den kommenden zehn Jahren auf 30 Prozent zu steigern. Die insgesamt installierte PV-Leistung von derzeit rund 70 Gigawatt soll bis 2030 auf 215 Gigawatt wachsen.

Der BSW hatte der Bundesregierung in den letzten Monaten eine Reihe von Empfehlungen zum Abbau von Marktbarrieren und zur Verbesserung von Investitionsbedingungen unterbreitet. Teilweise seien diese bereits in die Anfang Mai von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck vorgestellte PV-Strategie eingeflossen, lobt der Verband.

-> Solaranlagen für Gewerbekunden: Informationen und Angebote

Björn Katz, Redaktion StromAuskunft.de

Solarstrom Speicher

Ähnliche Energienachrichten