Über eine Million Stromspeicher in Deutschland

Über eine Million Stromspeicher in Deutschland

07.03.2024 | Energienachrichten

Im vergangenen Jahr hat sich die Zahl der in Deutschland installierten Solarstromspeicher auf über eine Million verdoppelt. Rein rechnerisch könnte damit der Tagesstromverbrauch von 1,5 Millionen Zwei-Personen-Haushalten gespeichert werden.

von Björn Katz

Nach vorliegenden Zahlen des Bundesverbandes Solarwirtschaft (BSW) und der Bundesnetzagentur wurden 2023 deutschlandweit über eine halbe Million Solarbatterien neu in Betrieb genommen. Die nutzbare Kapazität der Heim- und Gewerbespeicher liegt damit inzwischen bei 12 Gigawattstunden.

Boom der Solarbatterien hält an

"Beim Einbau neuer Solarstromanlagen auf privaten Gebäuden zählen Stromspeicher inzwischen zum Standard. Auch immer mehr Firmen speichern Solarstrom vom eigenen Dach, um ihn rund um die Uhr nutzen zu können", kommentiert BSW-Hauptgeschäftsführer Carsten Körnig. "Der Markt für Heim- und Gewerbespeicher ist 2023 um über 150 Prozent und damit erneut exponentiell gewachsen. Diese erfreuliche Entwicklung darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Chancen und Potenziale der Batteriespeicher für das Stromsystem weiterhin politisch stark unterschätzt werden und Marktbarrieren ihre Verbreitung hemmen."

An vielen Stellen gebe es dringenden Handlungsbedarf, beispielsweise bei der Entfristung der Netzentgeltbefreiung sowie bei der Möglichkeit, Speicher sowohl für vor Ort erzeugten Solarstrom wie auch für Netzstrom zu nutzen.

Speicher als "unverzichtbare Zeitmaschinen des Stromsystems"

In einem Stromversorgungssystem, das immer stärker auf schwankenden Energieträgern wie Wind und Sonne basiert, werden Flexibilitäten im Netz zunehmend wichtig. Speicher seien, so der Branchenverband, jedoch nicht einfach eine von vielen Arten der Flexibilität, wie beispielsweise Laststeuerung oder Einspeisemanagement. Vielmehr würden Speicher die einzigartige Fähigkeit besitzen, Stromüberschüsse aufzunehmen und bei Bedarf zeitlich versetzt wieder ins Netz einzuspeisen. Besonders interessant seien Batteriespeicher bislang als Partner für Photovoltaikanlagen, um den Tag-Nacht-Ausgleich herzustellen und damit die Stromversorgung zu verstetigen.

Der BSW bezeichnet Speicher daher als "unverzichtbare Zeitmaschinen des Stromsystems". Sie sollten künftig - neben der Erzeugung, dem Transport und Verbrauch - als eigenständige Säule im Stromsystem angesehen werden. Nur so sei die von Energieexperten für notwendig erachtete Verfünfundzwanzigfachung der Speicherkapazitäten bis 2050 erreichbar.

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