Vorzeitiges Ende der Energiepreisbremsen - jetzt Kosten checken

Vorzeitiges Ende der Energiepreisbremsen - jetzt Kosten checken

27.11.2023 | Energienachrichten

Als Folge der aktuellen Haushaltssperre werden die staatlichen Energiepreisbremsen auf Strom und Gas bereits zum 31. Dezember auslaufen - also drei Monate früher als geplant. Verbraucher sollten jetzt einen Kostencheck vornehmen und gegebenfalls ihre Tarife wechseln, um nicht von unnötig hohen Kosten überrascht zu werden.

Energiepreisbremsen fallen aus dem Bundeshaushalt

Die Bundesregierung hatte die Energiepreisbremsen im vergangenen Jahr als Reaktion auf die stark gestiegenen Kosten infolge des Ukrainekriegs eingeführt. Für einen Großteil des Strom- und Gasverbrauchs von Haushalten gilt seither ein Preisdeckel von 40 bzw. 12 Cent pro Kilowattstunde.

Die Finanzierung der Preisbremsen erfolgte über den sogenannten Wirtschaftsstabilisierungsfonds, aus dem bislang mehr als 30 Milliarden Euro allein in Energiekostenentlastungen flossen. Als Folge des kürzlichen Verfassungsgerichtsurteils zum Bundeshaushalt wird der Fonds jedoch geschlossen, kündigte Bundesfinanzminister Christian Lindner an. Dementsprechend müssten auch die Energiepreisbremsen zum Jahresende auslaufen.

Harsche Kritik am vorzeitigen Ende der Preisbremsen übt der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv). In einer ersten Reaktion heißt es: "Die Preisbremsen waren fest bis zum Ende des Winters, bis Ende März 2024, zugesagt und vom Bundestag beschlossen. Die Kehrtwende kostet nicht nur Vertrauen, sondern die Verbraucher:innen viel Geld."

Drastische Preisunterschiede bei Strom und Gas

Die gute Nachricht für Haushalte: Inzwischen liegen die Marktpreise für neue Strom- und Gastarife deutlich unter dem Stand der Preisdeckel. Sogar zahlreiche örtliche Grundversorger, deren Tarife im bisherigen Jahresverlauf noch teuer geblieben sind, haben auf Sicht sinkende Preise angekündigt.

Aber: Die Preisschere zwischen örtlicher Grundversorgung und alternativen Strom- und Gastarifen geht noch immer weit auseinander. So liegt Grundversorgungsstrom im bundesweiten Schnitt derzeit bei knapp 45 Cent pro Kilowattstunde, während die günstigsten Anbieter inzwischen weniger als 29 ct/kWh veranschlagen.

Auch Gas liegt in den allermeisten Grundversorgungstarifen noch über dem staatlichen Preisdeckel von 12 ct/kWh - woran sich trotz kostensenkender Effekte auch im neuen Jahr noch nichts ändern wird. Insbesondere weil der derzeit noch vergünstigte Mehrwertsteuersatz auf Erdgas spätestens im März 2024 wieder angehoben wird.

Verbraucher sollten deshalb unbedingt ihre Tarife überprüfen: Zahlen Sie derzeit mehr als 40 Cent pro Kilowattstunde Strom und über 12 Cent für die Kilowattstunde Gas, ist ein Tarif- bzw. Anbieterwechsel dringend zu empfehlen. Im Falle von Grundversorgungstarifen ist das mit einer lediglich zweiwöchigen Kündigungsfrist möglich.

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Björn Katz, Redaktion StromAuskunft.de

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