Strom- und Gaspreise 2024: Verbraucher müssen sich auf steigende Kosten einstellen

Strom- und Gaspreise 2024: Verbraucher müssen sich auf steigende Kosten einstellen

02.01.2024 | Energienachrichten

Trotz gesunkener Großhandelspreise werden viele Haushalte in Deutschland 2024 mehr für Strom und Gas bezahlen müssen als im zurückliegenden Jahr. Die Gründe sind vor allem politischer Natur: ein höherer CO2-Preis sowie steigende Netzentgelte und Steuern.

Energiepreise 2024: Kostentreiber vs. Kostendämpfer

Der Jahreswechsel bringt viel Bewegung in die Strom- und Gaspreise in Deutschland: Die staatlichen Energiepreisbremsen sind ausgelaufen, zudem lässt die Haushaltskrise die Stromnetzentgelte aufgrund wegfallender Subventionen deutlich steigen. Auf die Heizkosten haben insbesondere die erhöhte CO2-Abgabe und die zum 1. März auslaufende Mehrwertsteuerermäßigung preistreibende Effekte.

Gute Nachrichten gibt es für Energieverbraucher dennoch: Die im Jahresverlauf 2023 gesunkenen Großhandelspreise für Strom und Gas werden von zahlreichen Anbietern inzwischen an ihre Kunden weitergegeben und wirken sich zumindest teilweise kostendämpfend aus.

Strompreise entwickeln sich unterschiedlich

Hunderte Grundversorger aus dem gesamten Bundesgebiet haben für den Jahresbeginn 2024 Strompreissenkungen angekündigt. Die inzwischen deutlich entschärfte Lage auf den Großhandelsmärkten erlaubt es den Anbietern, die gesunkenen Beschaffungskosten an die Endverbraucher weiterzugeben. Das vergünstigt zahlreiche Grundversorgungs- und Sondertarife um zehn bis 15 Prozent.

Demgegenüber steht jedoch eine spürbare Verteuerung der Stromnetzentgelte. Die ursprünglich geplante Entlastung seitens des Bundes in Milliardenhöhe fiel kurz vor Jahresende der Haushaltskrise zum Opfer und musste gestrichen werden. In der Folge werden die zwangsläufig steigenden Netzentgelte über den Strompreis an die Letztverbraucher weitergegeben - für Musterhaushalte eine Zusatzbelastung von 100 Euro und mehr.

Fakt ist außerdem: Die Preisunterschiede zwischen der Grundversorgung und alternativen Stromanbietern sind nach wie vor erheblich. Hier gilt es für Kunden unbedingt, einen Stromtarifcheck vorzunehmen und gegebenenfalls zu wechseln. Die Verbraucherzentrale NRW rät aktuell: "Verbraucherinnen und Verbraucher sollten auf jeden Fall bei einem Tarifportal nachschauen, wie hoch die Wechselersparnis sein könnte. Die Haushalte sollten nachsehen: Wie viel zahle ich im Moment? Was habe ich für eine Kündigungsfrist? Wie lange läuft mein Vertrag noch?" (Quelle: dpa)

Gaspreise verteuern sich durch staatliche Kostenfaktoren

Auch bei den Gasgrundversorgern sind Anfang 2024 zahlreiche Preissenkungen zu verzeichnen - im Schnitt um rund 15 Prozent. Die Ursache ist dieselbe wie beim Strom: In den vergangenen Monaten ist Gas für die Versorger im Einkauf wieder erheblich günstiger geworden, wenn auch noch nicht auf Vor-Krisen-Niveau.

Zwei staatliche Kostenfaktoren werden dennoch für tendenziell steigende Gaspreise sorgen. Zum 1. März erfolgt die Wiederanhebung des vorübergehend ermäßigten Mehrwertsteuersatzes auf Erdgas von sieben auf 19 Prozent. Bereits zum Jahreswechsel hat die Bundesregierung den CO2-Preis auf fossile Brennstoffe angekurbelt. Die ursprünglich geplante Erhöhung von 30 auf 40 Euro pro Tonne Kohlendioxid wurde infolge der Haushaltskrise nochmals auf 45 Euro verschärft.

Zusammengenommen dürften diese Faktoren das Heizen für viele Verbraucher in Deutschland verteuern. Aufgrund der niedrigeren Beschaffungskosten, die immer mehr Gasanbieter inzwischen einpreisen, kann sich ein Wechsel jedoch unter Umständen lohnen. Ein Gaspreisvergleich empfiehlt sich in jedem Fall.

Björn Katz, Redaktion StromAuskunft.de

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