Elektromobilität: Deutschland holt auf

Norwegen, die Niederlande und Großbritannien sind die Länder in Europa, die beim Umstieg auf Elektromobilität vorne liegen. Deutschland hat sich laut einer aktuellen Studie jedoch stark verbessert und war im letzten Jahr sogar Europas Spitzenreiter bei den Neuzulassungen von E-Autos.

Mehr als 200.000 neue E-Autos in Deutschland

Der Düsseldorfer Leasing- und Fuhrparkmanagement-Anbieter LeasePlan analysiert jährlich, wie gut die europäischen Staaten auf die elektromobile Wende eingestellt sind. Der Index basiert auf drei Faktoren: Zulassungszahlen, Ladeinfrastruktur und staatliche Förderung.

Die Haupterkenntnis des diesjährigen Reports: Deutschland hat bei der Bereitschaft für Elektromobilität kräftig aufgeholt. Im Jahr 2020 wurden rund 204.000 E-Autos neu zugelassen - mehr als in jedem anderen europäischen Land und fast doppelt so viele wie in Frankreich und Großbritannien.

Auch in Sachen Ladeinfrastruktur können sich die Zahlen in Deutschland sehen lassen: Bundesweit gibt es knapp 45.000 öffentliche Ladepunkte, davon knapp 7.000 Schnelllader. Bei den staatlichen Anreizen liegt Deutschland im soliden Mittelfeld der Studie. Während die hiesigen Kaufprämien und Steuervorteile als "ausgezeichnet" eingestuft werden, gibt es keine Steuervorteile bei der Zulassung oder der Mehrwertsteuer.

Strompreis in Deutschland macht E-Autofahren teuer

Beim Ladestrom - also dem "Sprit" fürs E-Auto - hat Deutschland den niedrigsten Preisvorteil aller europäischen Länder. Schuld sind die insgesamt hohen Strompreise in Deutschland. Strom koste an einer öffentlichen Ladesäule 78 Prozent des entsprechenden Kraftstoffs für Verbrenner, so die Autoren der Studie. In den elektromobil führenden Ländern wie Norwegen und den Niederlanden belaufe sich Ladestrom beispielsweise nur auf 28 Prozent bzw. 39 Prozent konventioneller Spritkosten.

Björn Katz, Redaktion StromAuskunft.de