Sichere Stromversorgung in Europa gefährdet

Sichere Stromversorgung in Europa gefährdet

06.06.2014 | Energienachrichten

Im Rahmen vor wenigen Tagen vorgestellten "World Energy Investment Outlook" hat die Internationale Energieagentur (IEA) eine Gefährdung der europäischen Versorgungssicherheit in Aussicht gestellt. Dazu erklärt Stephan Kohler, Geschäftsführer der Deutschen Energie-Agentur (dena): "Der aktuelle IEA-Bericht sollte für alle ein Weckruf sein. Er bestätigt für Europa, was die dena schon lange für Deutschland sagt: Wir gefährden die Sicherheit der Stromversorgung, wenn wir nicht massiv in neue konventionelle Kraftwerke investieren."

Deutschland steige einerseits aus der Atomkraft aus und investiere in erneuerbare Energien, der Neubau von Gas- und Kohlekraftwerken sowie Stromspeichern werde andererseits sträflich vernachlässigt, so Kohler. Selbst die konventionellen Kraftwerke, die derzeit noch am Netz seien, würden sich für die Betreiber immer weniger rentieren.

Laut IEA-Bericht fließen auch in anderen europäischen Ländern zu wenig Investitionen in flexibel regelbare, konventionelle Kraftwerkskapazitäten, weshalb zu Höchstlastzeiten mit Engpässen zu rechnen sei. Stephan Kohler: "Deutschland liegt in der Mitte von Europa und beeinflusst mit der Energiewende nicht nur die nationalen Kraftwerksmärkte, sondern hat auch massive Auswirkungen auf die europäischen Nachbarstaaten. Wir müssen den Strommarkt so umgestalten, dass sich Investitionen in gesicherte Kraftwerksleistung lohnen." Die IEA schätzt den Investitionsbedarf für eine zukunftsfähige Stromversorgung in Europa bis zum Jahr 2035 auf insgesamt über 2.000 Milliarden US-Dollar.

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Björn Katz, Redaktion StromAuskunft

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