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Polen legt Atomkraftwerke auf Eis

24.06.2013 | Energienachrichten

Polen wird den ursprünglich für kommenden Jahre geplanten Neubau zweier Atomkraftwerke aus finanziellen Gründen vorläufig auf Eis legen. Dies erklärte der polnische Regierungschef Donald Tusk vor wenigen Tagen in Warschau. Hauptgrund für den vorläufigen Stopp des Vorhabens seien die hohen Kosten, an der grundsätzlich positiven Haltung seiner Regierung gegenüber der Kernkraft habe sich jedoch nichts geändert, so Tusk.

Stephan Kohler, Vorsitzender der Geschäftsführung der Deutschen Energie-Agentur GmbH (dena): "Die polnische Regierung hat eine sehr vernünftige Entscheidung getroffen, die bisherigen Pläne bezüglich des Baus neuer Atomkraftwerke auf Eis zu legen. Die Atomenergie ist nicht nur ökologisch und sicherheitstechnisch sehr problematisch. Die Errichtung von Atomkraftwerken ist eine sehr kostspielige Angelegenheit. Sie bindet sehr viel Kapital, und zwar auf lange Zeit. Diese Zeit können unsere polnischen Nachbarn jetzt nutzen, um den Bau moderner fossiler Kraftwerke und den Ausbau der erneuerbaren Energien voranzutreiben. Ich bin überzeugt, dass es in Polen sehr große Potenziale gibt, das Energiesystem auf ein nachhaltiges Fundament zu stellen. Mit der Kombination von Energieeffizienz, effizienten fossilen Kraftwerken und dem Ausbau der Erneuerbaren kann Polen komplett auf die Atomenergie verzichten."

Der erste AKW-Neubau sollte ursprünglich bis zum Jahr 2024 in der Nähe von Danzig vollendet werden. Ein zweites, ebenfalls in Ostseenähe geplantes Kraftwerk sollte einige Jahre später folgen. Die Kosten des Vorhabens wurden auf rund 12,5 Milliarden Euro veranschlagt.

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Björn Katz, Redaktion StromAuskunft

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