Steuerbonus für Gebäudesanierung erneut gescheitert

Steuerbonus für Gebäudesanierung erneut gescheitert

19.02.2015 | Energienachrichten

Die schnelle Einigung auf eine steuerliche Abschreibemöglichkeit von energetischen Sanierungsmaßnahmen, die eine zentrale Forderung im Nationalen Aktionsplan Energieeffizienz (NAPE) der Bundesregierung bildet, ist vorerst gescheitert. Der für Februar geplante Abstimmungstermin zwischen Bund und Ländern wurde abgesagt. Damit können der geplante Steuerbonus sowie Zuschüsse für die energetische Gebäudesanierung in Privathaushalten weiterhin nicht umgesetzt werden.

"Das endlose Tauziehen der deutschen Politik um den Nationalen Aktionsplan Energieeffizienz ist ein Skandal", sagt Rudolf Sonnemann, Geschäftsführer des Haus- und Wärmetechnik-Unternehmens Stiebel Eltron. "Seit drei Jahren wird nun schon über die Möglichkeit der steuerlichen Abschreibung von energetischen Sanierungsmaßnahmen diskutiert, aber es passiert nichts. Das ist ein verheerendes Signal für die Energiewende, besonders auf dem Wärmemarkt."

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie hatte im Rahmen seines Aktionsplans ein Anreizmodell für energetische Gebäudesanierungen in Form von Steuererleichterungen angekündigt. Zwischen 2015 und 2019, so der Plan, soll jährlich eine Milliarde Euro in den Steuerbonus fließen. Uneinigkeiten der Bundesländer untereinander sowie zwischen Bundeswirtschafts- und Bundesfinanzministerium bremsen die Energiewende-Politik jedoch immer wieder aus. Gleichzeitig ist Deutschland von seinem selbstgesteckten Ziel, bis zum Jahr 2020 im Gebäudebestand 20 Prozent des Wärmebedarfs einzusparen, weit entfernt. Bis 2050 soll der Energieverbrauch hier im Vergleich zu 2008 sogar um 80 Prozent sinken.

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Björn Katz, Redaktion StromAuskunft

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