Gebäudesanierung: Bund und Länder ohne Einigung

Gebäudesanierung: Bund und Länder ohne Einigung

31.08.2012 | Energienachrichten

Nach Informationen der Deutschen Umwelthilfe (DUH) haben Bund und Länder beim vergangenen Energiegipfel im Kanzleramt erneut keine Einigung zur seit Mitte 2011 angekündigten steuerlichen Förderung der energetischen Sanierung von Wohngebäuden erzielt. Weil die Bundesregierung stattdessen eine Debatte über eine angeblich geplante "Abwrackprämie" für veraltete Heizkessel losgetreten habe, würden Herstellerunternehmen nun einen neuen Schub an Auftragsstornierungen melden.

"Die unendliche Hängepartie um eine effektive Förderung der energetischen Sanierung ist Gift für den Klimaschutz - und für die dadurch blockierten mittelständischen Hersteller und Handwerksbetriebe. Die Bundesregierung hat mit ihren aktuellen Entscheidungen klargestellt, dass sie klimaschädliche Unternehmen mit besonders hohen Energieverbräuchen fördern möchte", so DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch. "Statt der Industrie etwa mit dem so genannten Spitzenausgleich Steuergeschenke in zweistelliger Milliardenhöhe zu machen, ohne dafür auch nur ansatzweise ambitionierte Anstrengungen zur Steigerung der Effizienz zu verlangen, sollte die Bundesregierung über die gewaltigen Energieeinsparpotenziale im Gebäudebereich nicht nur reden, sondern endlich handeln", ergänzt die Leiterin Klimaschutz und Energiewende der DUH, Cornelia Ziehm.

In Deutschland entfallen rund 40 Prozent des Endenergieverbrauchs sowie etwa ein Drittel der CO2-Emissionen auf den Gebäudebereich. Die Klimaschutzziele, die sich die Bundesregierung gesetzt hat, können laut DUH nur erreicht werden, wenn der Verbrauch an Wärmeenergie in den Gebäuden um 50 bis 90 Prozent reduziert wird.

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Björn Katz, Redaktion StromAuskunft


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