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Bioenergie in der Kritik

27.07.2012 | Energienachrichten

Im Zuge der am gestrigen Donnerstag veröffentlichten Studie "Bioenergie: Möglichkeiten und Grenzen" der Nationalen Akademie der Wissenschaften fordert der Anbauverband Bioland einen europaweiten Ausstieg aus der Produktion von Biokraftstoffen. Die Förderung von Bioenergien verstärke die Flächenkonkurrenz zur Lebensmittelproduktion, sei vergleichsweise ineffizient und schlecht für die Umwelt, so der Verband. Ziel der EU ist es, bis zum Jahr 2020 zehn Prozent des Treibstoffes für Transportzwecke aus Biomasse bereitzustellen.

Bioland fordert seitens der Politik, sich auf die Förderung erneuerbarer Energien wie Photovoltaik, Solarthermie und Windenergie zu konzentrieren. Diese Quellen seien deutlich effizienter als Bioenergien aus dem Agrarsektor und diesen auch hinsichtlich der CO2-Bilanz klar überlegen. Jan Plagge, Präsident von Bioland: "Die Förderung von Bioenergie aus Biomasse sollte sich auf solche Formen konzentrieren, die nicht in Konkurrenz zur heimischen Lebensmittelproduktion stehen." Allein die Produktion von Biodiesel aus Raps belege in Deutschland fast eine Million Hektar Ackerfläche, die beispielsweise zur Verdopplung des Biolandbaus genutzt werden könne.

Befürworter von Bioenergien bestreiten deren Konkurrenz zur Lebensmittelproduktion und argumentieren, dass Deutschland über ausreichende Agrarflächen für beide Zwecke verfüge. Zudem sei Biosprit für die Energiewende im Verkehrssektor unerlässlich und könne auch mittelfristig noch nicht durch erneuerbare Energien aus Wind und Sonne ersetzt werden.

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Björn Katz, Redaktion StromAuskunft


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