Laut dem aktuellen Entwurf der Bundesregierung zum Netzentwicklungsplan sollen deutschlandweit auf insgesamt 3.800 Kilometern neue Stromleitungen entstehen. Zusätzlich ist die Modernisierung bestehender Trassen auf einer Gesamtlänge von 8.500 Kilometern geplant.
"Beide Maßnahmen bedeuten erhebliche Eingriffe in den ländlichen Raum und beeinflussen direkt die unternehmerischen Tätigkeiten hunderter Land- und Forstwirte", so Wolfgang v. Dallwitz, Geschäftsführer der Familienbetriebe Land und Forst (FABLF). Er beklagt, dass die Entschädigungspraxis der Bundesregierung in Form einer einmaligen Kompensation für die Flächeneigentümer nicht angemessen sei. Dort, wo Leitungen verbaut würden, könnten Landwirte ihre Felder nicht mehr bestellen wie zuvor. Bei Leitungen in Wäldern würden sogar ganze Schneisen in den Baumbestand geschlagen. "Eine einmalige Entschädigung wird diesen wirtschaftlichen Verlusten nicht gerecht", findet der Interessenvertreter.
Die Familienbetriebe Land und Forst fordern die Bundesregierung nun auf, dauerhafte und wiederkehrende Vergütungen an die Flächeneigentümer zu zahlen. Dies würde sich auf der Stromrechnung für deutsche Haushalte laut eigener Schätzung mit nur rund 30 Cent pro Jahr bemerkbar machen. "So schafft man auf allen Seiten Akzeptanz für den Stromnetzausbau, ohne den Endverbraucher zu belasten", argumentiert v. Dallwitz.
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Björn Katz, Redaktion StromAuskunft