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Krefelder Kraftwerk: Gas statt Kohle?

05.07.2011 | Energienachrichten

In wenigen Tagen entscheiden die Gesellschafter der Trianel über die Zukunft des umstrittenen Kohlekraftwerks Krefeld. Umweltverbände und Bürgerinitiativen fordern die rund 30 an dem Projekt beteiligten Stadtwerke und Regionalversorger auf, die Planung des Kohlekraftwerks beizulegen und stattdessen auf ein effizientes und klimaschonenderes Gaskraftwerk umzuschwenken.

Dirk Jansen, Geschäftsleiter des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) in Nordrhein-Westfalen: "Wir können uns keinen weiteren Klimakiller leisten, wenn NRW seine unlängst beschlossenen Klimaschutzziele erreichen will. Das geplante 750-Megawatt-Kohlekraftwerk würde jährlich mehr als 4,4 Millionen Tonnen des Treibhausgases Kohlendioxid ausstoßen. Dazu käme ein Mix aus Feinstaub, Schwermetallen und anderen Schadstoffen. Demgegenüber käme ein Gaskraftwerk nur auf etwa 40 Prozent der CO2-Emissionen und einen Bruchteil der sonstigen Schadstoffe." Unlängst hatten bereits die Stadtwerke aus Düsseldorf und Köln ihre Kohlekraftwerksplanung zugunsten eines Gaskraftwerks mit Kraft-Wärme-Kopplung abgeändert.

Jürgen Quentin von der Deutschen Umwelthilfe e.V. (DUH): "Der Bau weiterer Kohlekraftwerke ist nicht nur umwelt- und klimapolitisch unverantwortlich, er behindert auch den Weg in das regenerative Zeitalter." Die Stromversorgung mit erneuerbaren Energien, so Quentin, erfordere einen Kraftwerkspark, der schnell und flexibel auf die schwankende Stromeinspeisung aus Wind und Sonne reagieren könne. "Neue Kohleblöcke sind dazu weder technisch noch wirtschaftlich in der Lage. Was wir noch brauchen, sind Gaskraftwerke, die aufgrund ihrer guten Regeleigenschaften und ihrer vergleichsweise geringen Treibhausgasemissionen eine Ergänzung der Erneuerbaren sicherstellen."

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Björn Katz, Redaktion StromAuskunft


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