Sprit aus Algen - StromAuskunft Energienachrichten

Sprit aus Algen

17.01.2011 | Energienachrichten

Beim Thema Kraftstoffe für den Autoverkehr wird derzeit intensiv nach alternativen Möglichkeiten geforscht. Erste Erfolge zeichnen sich bereits ab: Benzin lässt sich beipielsweise durch Ethanol-Sprit ersetzen, gewonnen aus Zuckerrohr oder Weizen. Und statt Diesel wird inzwischen vermehrt Pflanzenöl aus Raps, Soja oder Ölpalmen eingesetzt. Dies sind Biotreibstoffe der ersten Generation, die ein zentrales Problem mit sich bringen: Sie konkurrieren um die Anbauflächen mit Nahrungsmitteln und führen somit zu teilweisen Preiserhöhungen im Supermarkt.

Die zweite Generation von Biotreibstoffen gründet auf Holzabfällen oder auch Stroh. Allerdings sind die vorhandenen Mengen für den globalen Autoverkehr viel zu gering - nur in waldreichen Regionen könnte sich daraus eine praktikable Lösung ergeben.

Wie die Zeitschrift P.M. MAGAZIN berichtet, ruht die große Hoffnung alternativer Kraftstoffe derzeit auf Mikroalgen, die als Basis für die dritte Generation von Biotreibstoffen dienen könnten. Mikroalgen haben einen Ölgehalt von 50 Prozent, da sie Sonnenlicht effizienter in ölreiche Substanzen umwandeln als Bäume oder andere Pflanzen. Die Algen wachsen innerhalb von fünf bis sieben Tagen heran und können ganzjährig geerntet werden. Die Forscher René Wijffels und Maria Barbosa von der niederländischen Universität Wageningen berechnen zur Zeit intensiv, ob Mikroalgen tatsächlich genug Treibstoffe für den globalen Autoverkehr liefern könnten. Die Lösung sehen die Experten in  Algenfarmen und Bioreaktoren von gigantischen Ausmaßen, die beispielsweise in den sonnenreichen Wüsten Nordafrikas errichtet werden könnten. "Wir glauben, zehn bis 15 Jahre sind ein vernünftiger Zeithorizont für die Entwicklung eines nachhaltigen und wirtschaftlichen Prozesses für die kommerzielle Algensprit-Produktion", so die Prognose der Forscher.

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Björn Katz, Redaktion GasAuskunft


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